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Die romanische Epoche

(um 600 bis 1250).

Nach den furchtbaren Verheerungen und Plagen, mit welchen
Italien seit der Zertrümmerung des weströmischen Reiches in
verstärktem Mafse heimgesucht wurde, war die Begründung des
Longobardenreiches eine erste, wenn auch nur schwache und
kurze Erholung für das verwüstete, menschenleere Land. In
solchen Nöten hatten die Künste keine Pflege finden können,
waren selbst die Keime erstickt, aus denen sich Neues hätte ent-
wickeln können. Aber auch nach der Aufrichtung des Longo-
bardenreiches verging fast ein halbes Jahrtausend unter fort-

4. Sarkophag aus Venedig.

währendem politischen Elend, bis in Italien der Boden für
eine nationale Kunstentwickelung wieder bestellt war. Freilich
war das Bedürfnis zu künstlerischer Ausgestaltung und Aus-
schmückung der Umgebung, namentlich der Gotteshäuser, selbst
in dieser kunstarmen, unkünstlerischen Zeit nicht erloschen;
aber wo höhere Anforderungen gestellt wurden, mufste man
sich an das Ausland wenden. Schon die ersten unter den
Longobardenkönigen zogen daher byzantinische Künstler an
ihren Hof, und später sehen wir wiederholt in den verschieden-
sten Teilen von Italien, namentlich in Venedig und Süditalien,
byzantinische Künstler eine hervorragende Thätigkeit entfalten.
 
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