U e b e r
Museen und Antikensammlungen.
Eine a r c Ii ;'i o 1 o g i s c Ii e Vorlesung',
gehalten den 2. Januar 1807.
■— Fracta de casside buccula pendens,
Iuvenalis.
Vorwort.
Unsere Zeit rafft alles Vereinzelte oud Zerstreute in gröfsere
Massen zusammen. Und wo nur das alte mens agitat moleiu
■wirklich seine wohllhätigste Anwendung- leidet, da innfs dieses Zu-
sammenfassen zur Herrschenden Einheit in der Vielheit nicht blos
grofse, sondern mich wüuscheiiswcrthe Veränderungen hervorbrin-
gen. Auch die diesseits und jenseits der Alpen zerstreuten Denk-
mäler alter Kunst nahmen Theil au diesem Zusammenfassen und
wurden in immer größeren Massen da aufgehäuft, wo man den Grund-
satz aufstellen konnte: „die alten Kunstwerke gehören zwar der
ganzen gebildeten und bildnngslustigen Menschheit, aber zu Schatz-
meistern und Bewahrern dieser Schätze ist allein das Volk beru-
fen, dessen Ann ihren Besitz durch das Schwert zu verllieidigen
vermag!" Es wird sich nun ausweisen, welche Vortheile und
wü'nsrhenswei'tlie Veredlungen im echten Knnsfgeschniaek die Ver-
pflanzung und Ziisaliinienluiufung' so vieler Kunstwerke in der
grofsen Hauptstadt des französischen Reichs hervorbringe. Eins
kann nicht geleugnet werden und steht als Eriahrungsatz unbe-
1 *
Museen und Antikensammlungen.
Eine a r c Ii ;'i o 1 o g i s c Ii e Vorlesung',
gehalten den 2. Januar 1807.
■— Fracta de casside buccula pendens,
Iuvenalis.
Vorwort.
Unsere Zeit rafft alles Vereinzelte oud Zerstreute in gröfsere
Massen zusammen. Und wo nur das alte mens agitat moleiu
■wirklich seine wohllhätigste Anwendung- leidet, da innfs dieses Zu-
sammenfassen zur Herrschenden Einheit in der Vielheit nicht blos
grofse, sondern mich wüuscheiiswcrthe Veränderungen hervorbrin-
gen. Auch die diesseits und jenseits der Alpen zerstreuten Denk-
mäler alter Kunst nahmen Theil au diesem Zusammenfassen und
wurden in immer größeren Massen da aufgehäuft, wo man den Grund-
satz aufstellen konnte: „die alten Kunstwerke gehören zwar der
ganzen gebildeten und bildnngslustigen Menschheit, aber zu Schatz-
meistern und Bewahrern dieser Schätze ist allein das Volk beru-
fen, dessen Ann ihren Besitz durch das Schwert zu verllieidigen
vermag!" Es wird sich nun ausweisen, welche Vortheile und
wü'nsrhenswei'tlie Veredlungen im echten Knnsfgeschniaek die Ver-
pflanzung und Ziisaliinienluiufung' so vieler Kunstwerke in der
grofsen Hauptstadt des französischen Reichs hervorbringe. Eins
kann nicht geleugnet werden und steht als Eriahrungsatz unbe-
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