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https://doi.org/10.11588/diglit.5485#0242
i e Göttin Roma»
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^Vo ist ein Wort in der sinnlichen Sprache, das uns tiefer er-
griffe, reicher anspräche als Roma? Mag man nun mit Göthe
in seinen römischen Elegieen die Sonne anreden:
Hohe Sonne, du weilst und du beschauest dein Rom!
Gröfseres siehst du nichts und wirst nichts Gröfsorcs sehen, —
Kaum ist das übrige Kund deiner Betrachtung noch Werth,
Sahst eine Welt hier entstehn, sahst dann eine AVeit hier in
Trümmern!
Aus den Trümmern aufs Neu' fast eine greisere Welt!
oder mit A. W, Schlegel in seiner elegischen Sfimmnng, ans
welcher ihn nur Corinnens Erscheinung los't, an der Pyramide
des Cestius in - bitterem Unmuth über das Jetzt, verglichen mit
dem Vorderen , ausrufen:
— sind das die Quinten,
Was sicli im engen Verkehr dränget, ein ärmliches Volk?
Was auch möge geschehn, ein geduldig erwartender Haufe,
Bettler der Vorzeit stets, Bettler des Tages zugleich.
Es war sehr natürlich, dafs diese Königin auf sieben Hügeln, die
dem Preisenden wie dem Schmähenden gleich unerschöpflichen
Slolf darbietet, aber docli des Preises ewig mehr haben wird als
der Schmach, von jeher auch als eine Göttin vereint und in
hundert Bildwerken dargestellt wurde. Die Alterthnmsforscher
haben langst bemerkt, dafs sie auf altem römischen Bildwerk lin-
ier einer zwiefachen Gestalt erscheint. Die allere und allgemeinste
Vorstellung ist die einer Amazone. Da erblicken wir sie mit ei-
nem autgeschiirzten leichten Gewände, mit völlig enthlöster, rech-
ten Brust, auf anfgethürinten Waffenhaufen oder wenigstens auf
einem Tänzer sitzend und mit Waffen, die sie in der Hand hält
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^Vo ist ein Wort in der sinnlichen Sprache, das uns tiefer er-
griffe, reicher anspräche als Roma? Mag man nun mit Göthe
in seinen römischen Elegieen die Sonne anreden:
Hohe Sonne, du weilst und du beschauest dein Rom!
Gröfseres siehst du nichts und wirst nichts Gröfsorcs sehen, —
Kaum ist das übrige Kund deiner Betrachtung noch Werth,
Sahst eine Welt hier entstehn, sahst dann eine AVeit hier in
Trümmern!
Aus den Trümmern aufs Neu' fast eine greisere Welt!
oder mit A. W, Schlegel in seiner elegischen Sfimmnng, ans
welcher ihn nur Corinnens Erscheinung los't, an der Pyramide
des Cestius in - bitterem Unmuth über das Jetzt, verglichen mit
dem Vorderen , ausrufen:
— sind das die Quinten,
Was sicli im engen Verkehr dränget, ein ärmliches Volk?
Was auch möge geschehn, ein geduldig erwartender Haufe,
Bettler der Vorzeit stets, Bettler des Tages zugleich.
Es war sehr natürlich, dafs diese Königin auf sieben Hügeln, die
dem Preisenden wie dem Schmähenden gleich unerschöpflichen
Slolf darbietet, aber docli des Preises ewig mehr haben wird als
der Schmach, von jeher auch als eine Göttin vereint und in
hundert Bildwerken dargestellt wurde. Die Alterthnmsforscher
haben langst bemerkt, dafs sie auf altem römischen Bildwerk lin-
ier einer zwiefachen Gestalt erscheint. Die allere und allgemeinste
Vorstellung ist die einer Amazone. Da erblicken wir sie mit ei-
nem autgeschiirzten leichten Gewände, mit völlig enthlöster, rech-
ten Brust, auf anfgethürinten Waffenhaufen oder wenigstens auf
einem Tänzer sitzend und mit Waffen, die sie in der Hand hält