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XXIII

II. Die Überlieferung der Chronik des Gallus öliem,

Von der Chronik des Gallus Öhem besitzen wir folgende ältere Handschriften:

F. — Papierhandschr. der Universitätsbibliothek zu Freiburg i. B. Nr. 15 [35J. Groß-8°,
in Pergament gebunden; Wasserzeichen: Kelch. XVI. Jahrh.

Die Hs- enthält vor dem Text vier kolorierte Tafeln und das Wappenbuch. Der Text be-
ginnt auf p. 34 a (= 1) ohne Uberschrift mit den Widmungsworten Dem hochwirdigen fürsten und
herren —, und geht dann in breitspuriger Baumbenutzung ohne Unterbrechung bis zu seinem
Schluß auf p. 247. Schöne, gleichmäßige Schrift des ausgehenden XV. Jahrb., Uberschriften in
roter Farbe, nachträglich eingesetzt, öfters fehlen sie, einige Male sind sie an die unrichtige Stelle
geraten. Gleichzeitige Paginierung bis p. CLXXXVIIIL dann jüngere Seitenzahlen, bald in Blei,
bald in Tinte, mehrfach irrig.

Die Handschrift gelangte, wie ßarack ermittelt hat, aus Privatbesitz an die Freiburger
Bibliothek. Daß sie aus der Reichenau stammt, habe ich unten nachzuweisen.

p. — Papierhandschr. des Stiftsarchivs von St. Paul in Kärnten, Nr. XCVI [XXVI^;
Y. L. 0. C. 45]. Klein-4°, bloße Holzdeckel, Lederrücken. XVI. Jahrh. [= Haller HI, 1455].

Auf p. la der Vermerk: Chronica monasterii Augiae divitis 0. S. P. N. JBenedicti, clioces.
Constant. auctore Gallo Ohemio etc. Inscripsit biblioihecae Sanblasianae P. Marquardus Herrgott
hibliothecarius 1722; auf p. 2a und b folgen die Tafeln III und IV (zu dem Löwen die Erklärung:
Sanctus Marcus), dann das Wappenbuch; es beginnt mit Karolus Martettus und schließt mit den
Konventherren; die Zeichnungen sind durchweg unsicher; zwischen die unvollständigen Wappen
sind von jüngerer Hand einige neue, wie Tschudi [Nr. 174 = Siebmacher II, 6, 47] u. a., ein-
geschoben. Kleine gedrängte Schrift; rote Überschriften und Initialen häufig vergessen.

D. — Papierhandschr. der Fürstl. Fürstenbg. Bibliothek zu Donaueschingen, fol. Nr. 622.
Einband von gepreßtem Leder mit Schließen. Wasserzeichen: Greif mit Turmkrone und dem
Wappen von Basel, — auf einigen Blättern eine Traube. 1538.

Tafeln und Wappen, im wesentlichen wie die Hs F, nur stilistisch in sehr interessanter
Weise dem Geschmack des 16. Jahrhunderts angepaßt; flott gezeichnet, aber nur zum Teil koloriert.
Vor den verschiedenen Abteilungen des Wappenbuchs kurze Uberschriften. Die einzelnen Wappen
[im Verb, zu F] vielfach umgestellt [z. B. D 95 ff. = F 124, 139—142, 128, 132, 130, 129,
133 etc.]; einige Wappen fehlen, z. B. die in F nachgetragenen Wappen der drei letzten Abte.
Auf p. 2b ist unter der grünen Farbe des Vordergrundes die Jahreszahl 1538 erkennbar. — Die
Schrift bezeichnet Barack als die des Chronisten Wilhelm Werner von Zimmern; sie ist wenig
schön, aber gleichmäßig. Eigennamen und Uberschriften sind rot unterstrichen. — Der Text
weicht von demjenigen der Hs F an einigen Stellen ab.
 
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