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Braun, Joseph
Das christliche Altargerät in seinem Sein und in seiner Entwicklung — München, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.2142#0553

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DRITTER ABSCHNITT

GERÄTE FÜR BESONDERE VERRICHTUNGEN
BEI DER MESSE

DIE LITURGISCHEN ABLUTIONSGEFÄSSE

Die liturgischen Ablutionsgefäße, die uns hier zu beschäftigen haben, sind
die bei der Messe zur Verwendung kommenden Geräte zur Händewaschung und
das Gefäß, in dem früher den Gläubigen nach Empfang der heiligen Kommu-
nion Wein zur Ablution des Mundes gereicht wurde.

DIE GERÄTE ZUR LITURGISCHEN HÄNDEWASCHUNG

ERSTES KAPITEL

DIE LITURGISCHE HÄNDEWASCHUNG IN GEGENWART UND
VERGANGENHEIT

"jVTACH heutiger Vorschrift findet in allen nichtpontifikalen Messen, auch in
-L ~ feierlichen Ämtern eine dreifache Waschung statt, eine Waschung der Hände
vor Beginn der Messe und eine Waschung des Daumens und Zeigefingers bei-
der Hände nach der Opferung und nach der Kommunion. Es sind die Finger,
mit denen der Priester das heiligste Sakrament berührt. Die Waschung der
Hände vor der Messe geschieht in der Sakristei, die Ablution der Finger nach
der Opferung und Kommunion am Altar. Die Hände auch nach der Rückkehr
vom Altar in die Sakristei zu waschen, ist zwar fast allgemein gebräuchlich,
aber nicht vorgeschrieben und kann daher unterlassen werden. In dem Ponti-
fikalamt kommt zu den in nichtpontifikalen Messen vorgeschriebenen Wa-
schungen noch eine Waschung der Hände vor der Opferung und eine zweite
nach der Kommunion, in Stillmessen des Bischofs aber nur die letztgenannte,
dagegen keine vor der Opferung, doch tritt in ihnen an Stelle der Ablution der
Finger nach der Opferung eine Händewaschung.

Für die liturgischen Waschungen in den nichtpontifikalen Messen gibt es
heute kein besonderes Gerät mehr. Denn zur Händewaschung vor der Messe
Kann jede ihrem Zweck entsprechende Wascheinrichtung dienen, die Waschung
der Finger nach der Opferung und Kommunion aber geschieht mit Hilfe des
»Vasserkännchens, wobei im ersten Fall das Wasser von der Kännchenschüssel
auigefangen wird, im zweiten vom Kelch. In pontifikalen Ämtern wie Privat-
njessen vollzieht sich die Ablutio der Finger nach der Kommunion wie in den
nichtpontifikalen Messen, für die übrigen Waschungen aber kommt in jenen
W«J auch in diesen ein besonderes Waschgerät, bestehend in Wasserkanne und
«ecken zum Auffangen des Wassers zur Verwendung.

Die Händewaschung vor der Messe scheint bis zum zweiten Jahrtausend nur
yereiuzelt in Brauch gewesen zu sein. Lediglich zwei Sakramentare aus der
*eit vor diesem kennen sie, ein Sakramentar von Amiens aus der zweiten Hälfte
^ 9- Jahrhunderts in der Nationalbibliothek zu Paris und das dem 10. Jahr-
 
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