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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0046
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vm.

Anmerkungen zum Lofogesange des Darius.

Die nachstehenden Anmerkungen haben den Zweck einzelne mir wichtig erscheinende
Stellen der vorstehenden Inschrift zu erläutern, besonders mit Rücksicht auf die mythologisch-
geographischen Angaben, die sämmtlich in einem sehr durchsichtigen Zusammenhang mitein-
ander stehen, wie ich weiter unten es näher auseinandersetzen werde. Ich folge in meinen
Besprechungen darüber der fortlaufenden Reihe der Anmerkungs-Ziffern, welche ich dem Schlüsse
einzelner Versabtheilungen beigefügt habe.

Col. 1. 1) „der da ist als Helios" d. h. Ra. Die von mir festgestellte Berichtigung des
Schlusswortes Rä beruht auf einer genauen Prüfung des betreuenden Wortes vor
dem Denkmale selber. Die darauf unmittelbar folgenden Zeilen, welche sich mit
einer Beschreibung des Gottes beschäftigen, bieten insofern ein ge'wisses Interesse
dar, als sie in mehreren Inschriften wiederkehren, und durch eine Vergleichung
theils berichtigend wirken, theils selber berichtigt werden. Dieser Urkunden sind
der Zahl nach drei: der Papyrus Magique Harris, der Papyrus No. II zu Bulaq
(s. oben S. 36) und der merkwürdige, zur Himmelskuh gehörige Text im Grabe
Setfs I, welchen Herr Naville jüngst vollständig publicirt hat (s. die Trans-
actions of the Society of Biblical Archaeology vol. IV 1876 S. 1 H.;.
Der Anfang des Papyrus Harris (S. IV L. S—16) lautet wie folgt:

„Spruch der Achtgötter ixoviunu) des Ururanfänglichen (^<f^>Ä!K pf\P

w
„pauti-tepi), der Grossen, zum Preise des Gottes, welcher in ihnen /J_f\ 0"™*

„dm-seri) ist, dessen Gebeine wie Silber, dessen Fleisch uj^'Vr-,? duß\ Gold

„und dessen Haupthaar / '==,Vi.®l j*V« tep-f, wörtlich: „was auf seinem

„Haupte ist") wie ächter Saphir sind. — Pause. — Die Achtgötter sprechen:
„Amon ist der in seiner Pupille weilende Gott u. s. w."

Ueber den Inhalt des Textes von Bulaq verweise ich auf meine Bemerkungen
darüber (s. oben S. 36), und füge hier hinzu, dass der Ausdruck hiru tep-f
dort durch ein deutliches ^Yh Sen „Haar" ersetzt ist.

Der von Herrn Naville behandelte Text, wie auch mir scheint vielfach zu
berichtigen, beschenkt uns, so weit er erhalten ist, mit folgender Redaction:

„Seine Majestät (Gott Rä) — er lebe heil und wohl! — war alt geworden.
„Seine Gebeine waren wie Silber, sein Körper (ha) wie Gold, sein Haar

„(XV, seni*)) wie ächter Saphir".

Aus diesen Beispielen, die sicherlich durch andere mir augenblicklich nicht
in der Erinnerung gegenwärtige Denkmäler erweitert werden dürften, erhellt so
viel mit aller Gewissheit, dass wir es in diesen Versen mit uralten Ueber-

*) So zu losen, nicht X ^ articulations. wie Herr Naville 1. 1. S. 4 das Wort überträgt.
 
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