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539

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mit solchen und da der Zweck unseres Buches eine syste- ^ ^bschnitt.
matische Darstellung des damaligen Geisterglaubens ohne-
hin nicht gestattet, so mag wenigstens der Bericht des Pa-
lingenius als Einzelbeispiel folgen *).

Er hat bei einem frommen Einsiedler auf dem Soraete, Die Dämonen
zu S. Silvestro, sich über die Nichtigkeit des Jrdischen auf der Straße
und die Werthlosigkeit des menschlichen Lebens belehren ^n-
lassen und dann mit einbrechender Nacht den Weg nach
Rom angetreten. Da gesellen sich aus der Straße bei
hellem Vollmond drei Männer zu ihm, deren Einer ihn
beim Namen nennt und ihn fragt, woher des Weges
er komme? Palingenio antwortet: von dem Weisen auf
jenem Berge. O du Thor, erwiedert Jener, glaubst
du wirklich, daß auf Erden Jemand weise sei? Nur höhere
Wesen (Divl) haben Weisheit, und dazu gehören wir drei
obwohl wir mit Menschengestalt angethan sind; ich heiße
Saracil, und diese hier Sathiel und Jana; unser Reich ist
zunächst beim Mond, wo überhaupt die große Schaar von
Mittelwesen haust, die über Erde und Meer herrschen.

Palingenio fragt nicht ohne inneres Beben, was sie in Rom
vor hätten? — Die Antwort lautet: „einer unserer Genos-
sen, Ammon, wird durch magische Kraft von einem Jüng-
ling aus Narni, aus dem Gesolge des Cardinals Orsini,

Ln Knechtschast gehalten; denn merkt euckfs nur, Menschen,
es liegt beiläufig ein Beweis sür eure eigene Unsterblichkeit
darin, daß ihr unser einen zwingen könnt; ich selbst habe
einmal, in Krystall eingeschlossen, einem Deutschen dienen
müssen, bis mich ein bärtiges Mönchlein befreite. Diesen
Dienst wollen wir nun in Rom unserm Genossen zu leisten
suchen und bei dem Anlaß ein paar vornehme Herrn diese
Nacht in den Orcus besördern." Bei diesen Worten des
Dämons erhebt sich ein Lüftchen, und Sathiel sagt: „Höret,
unser Remisses kommt schon von Rom zurück, dieß Wehen

i) Ibiä. X, 770, 8.
 
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