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Burckhardt, Jacob; Bode, Wilhelm
Der Cicerone: eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens (Band 1): Antike Kunst — Leipzig, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.17367#0207
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Reliefs.

177

Stil oder nach den Gegenständen würde in einer Kunstgeschichte
den Vorzug verdienen.

Im Vatican: Museo Chiaramonti, am Anfang: ein sitzender a
Apoll; gegen das Ende: wandelnde bacchische Frauen; namentlich
aber das alterthümliche Relief, welches die drei Grazien darstellt,
die sich an den Händen fassen, nach einem attischen Original aus
der Zeit um 450 v. Chr.; Fragment eines Reiters, den Reitern des
Parthenonfrieses nahe stehend.

Belvedere, im Raum des Apoll: die zwei Tempeldienerinnen b
mit herrlich wallenden Gewändern, einen widerspenstigen Opferstier
führend. (S. oben S. 107 b; antike Copie aus dem Relief der Balu-
strade am Nike-Tempel auf der Akropolis von Athen; Replik in den
Uffizien, s. unten.)

Galleria delle Statue: Mehreres Treffliche, u. a. zwei Reliefs von c
griechischen Grabmälern. Köstliche Fragmente in die Piedestale meh-
rerer Statuen eingemauert. — Das runde Puteal, Nr. 422, aus der
Sammlung Giustiniani, mit der umständlichen Darstellung eines Baccha-
nals, moderne Copie des Originals in Spanien.

Gabinetto delle Maschere: Der trunkene Bacchus; — ein Opfer, d.
letzteres von schöner griechischer Arbeit. (In der anstossenden
Loggia scoperta, welche man sich öffnen lassen kann, einige Frag- e
mente von Werth und ein ganz origineller Bacchuszug mit Centauren,
die sich gegen das Aufsitzen von Satyrn wehren.)

Sala delle Muse: Der Tanz der Kureten; — die Pflege des jungen f
Bacchus. — (Aus später römischer Zeit: Fries mit Kämpfen der Cen-
tauren und Lapithen, ungeschickte Nachahmung griechischer Tempel-
metopen der Blüthezeit; statt der Triglyphen Bäume.)

Galleria de' Candelabri: Zwei schöne, grossentheils restaurirte g
bacchische Vasen; an der einen tanzende Kureten und ein Satyr; an
der andern weinkelternde Satyrn und ein aufspielender Silen; u. a. m.

Im Museum des Laterans (früher im Appartamento Borgia): h
1. Zimmer: Eine Nymphe, ein Kind (vielleicht den kleinen Pan)
tränkend, diente als Brunnenzierde, da aus der Oeffnung des Horns
das Wasser quoll; — vorgeblicher Hippolyt mit Phädra (ein Grab-
relief von griechischer Erfindung); 4. Zimmer: Medea mit den Töch-
tern des Pelias, griechische Arbeit; ebenfalls griechisch die Tän-
zerinnen eines, dreiseitigen Altars, 9. Z., u. a. m.

Im Museo Capitolino: Zimmer der Vase: Die ilische Tafel, i
Miniaturrelief1) mit Illustrationen von Scenen aus dem trojanischen
, Kriege mit griechischen Inschriften, worin die dargestellten Per-
sonen und Scenen, sowie die dichterischen Quellen angegeben

!) Aus einem Stein, welcher zwischen dem Marmor und dem lithographi-
schen Kalkschiefer in der Mitte steht.

Burckhardt, Cicerone. 5. Aufl. 1. Theil. 12
 
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