Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— ss —

meindrvertretung der evangelischen Kirche an. Die Teilnahme bei
seiner Leichmseier zeigte, daß er in weiten Kreisen in hohem An-
sehen stand.

Zur gleichen Zeit wurde in Sulzburg im badischen Oberland
der am 13. September daselbst verstorbene Oberförster Obermeyer
zur Erde bestattet, der 28 Jahre lang städtischer Oberförster dahier
gewesen war und sich für die gedeihliche Pflege unseres Stadtwaldes
viele Verdienste erworben hatte.

Jn Freiburg starb am 2V. September Oberstlieutenant a. D.
Koch, der von Ende der 60er bis zur Mitte der 70er Jahre als
BezirkSkommandeur hier thätig gewesen und bis in die Mitte der
80er Jahre hier im Ruhestand gelebt hatte.

Am 23. September wurde auf dem hiefigen Kirchhof der bekannte
Historiker Prof. Wilh. Wattenbach, der am 20. September zwei Tage
vor seinem 78. Geburtstage, auf der Heimreise von der Schweiz nach
Berlin in Frankfurt a. M. gestorben war, zur letzten Ruhe gebracht.
Jn Heidelberg hatte er als Vorgänger Winkelmanns in den Jahren
1862—1873 als Profeffor für alte und mittlere Geschichte und als
Lehrer für historische Hilfswiffenschaften gewirkt. DamalS, als er
die Stellung eines Provinzialarchivars in Breslau mit der eineS
Professors an der Hridelberger Hochschule vertauschte, war sein wiffen-
schaftlicher Ruf schon nach den beiden Mchtungen hin fest begründet,
denen er die Kraft seines erfolgreichen Gelehrtenlrbens gewidmet hat:
er hatte schon vielseitige Thätigkeit im Dienst der Lkonlimtznta 6sr-
wsiüas lüstvriea geübt und sein epochemachendes Werk „Deutsch-
land» GeschichtSquellen im Mittelalter", das seitdem sechs Auflagen
erlebt hat, war schon erschienen. Aber neben seinen gelehrten Werken,
die ihn von der Gegenwart weit abführten, nahm er den regsten
Anteil am öffentlichen politischen Leben und pflegte mit besonderer
Liebe die Ausgabe, durch populär-wiffenschaftliche Vorträge auf weite
Kreise zu wirken und sich vor allem des hiesigen ArbeiterbildungS-
vereins, deffen Vorstand er längere Zeit war, anzunehmen. Nun hat
der unermüdlich arbeitSsame Mann, der von 1873 an in Berlin alr
Mitglied der Univerfität, der Centraldirektion der Monumenta und
der Kgl. Akademie der Wiffenschaften eine vielseitige Thätigkeit ent-
 
Annotationen