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Bauer, Axel; Collitz, Hermann [Hrsg.]
Sammlung der griechischen Dialekt-Inschriften (Band 2): Epirus, Akarnanien, Altolien, Aenianen, Phthiotis, Lokris, Phokis, Dodona, Achaia und seine Colonien, Delphi — Göttingen, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.21835#0191
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1. Die alte Felseninsclirift

1683 Wescher, bulletino dell' inst. areh. 1861 p. 135 (sehr unvoll-
ständig); W.-F. 480 (nur in Majuskel, ohne Erklärung); Wescher, annali
dell' inst. arch. 1866 p. 5—18 (Erklärung) u. Tab. Α (Text: le fac-simile
grave sur la planche Α est une reproduction du monument lui-meme reduit
ä l'echelle d'un dixieme). Nach letzterer die Zeichnung in IGA. 319.
Cauer 203. C. ν. B.

Die Inschrift wurde 1861 entdeckt. Die Notiz, dass der Stein 1870
verschüttet worden sei (s. Röhl), hinderte mich nicht zu suchen, und ich
fand ihn.

Am Abhänge unter der westlichen von den beiden Phädriadenwänden,
unter der Rodhiniwand, liegt ein offenbar durch Erdbeben losgeris-
sener Block mit der Felseninschrift. Seine mittlere H. beträgt
1,64 — H. der Schreibfläche 0,895 —, seine Tiefe an der einen Stelle
circa 1,40; L. circa 3,50 (Wescher, annali a. a. O., giebt L. 2,1, Br.
1,3 an).

An der steilen Felswand, der der Block ursprünglich angehörte,
führte wohl (wie jetzt noch) ein Pfad, so dass die Inschrift vor aller
Augen stand. Bevor man die Zeichen einschlug, arbeitete man die mut-
masslich notwendige Fläche ab, wie man hauptsächlich an einer Erhöhung
über den Zeichen °καιδεκ° der ersten Zeile sehen kann. Letzterer Um-
stand verdient deshalb Erwähnung, weil daraus hervorgeht, dass vor der
jetzigen ersten Zeile keine andere stehen konnte. Es fehlt aber auch
keine Zeile am Ende des jetzt gegebenen Textes: nach Z. 9 war mehr
Felsen abgearbeitet, als gebraucht wurde, und in diesem Felde ist kein
Zeichen sichtbar. Kurz, von Anfang an waren es neun Zeilen.

Die Breite der Schreibfläche beträgt jetzt in Z. 3: 1,07; vor ihr
ist 0,35 unbearbeitet und unbenutzt; rechts von ihr ist ein grosses
Stück weggebrochen, das, nach dem oberen Ergänzungsstück gemessen,
0,65 gehabt haben kann.

Die Zeilenanfänge von 3 ab stehen so ziemlich unter einander, sie
sind aber gegen Ζ. 1 und 2 um einen Zeichenplatz nach 1. ausgerückt.

Rechts ist die Schreibbreite seit der Abschrift, die Wescher nahm, ver-
letzt, und zwar so, dass die Zeilenenden 1—3 Zeichen verloren haben. Dass
 
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