Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1881 — 1883

DOI Heft:
Supplément
DOI Artikel:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13587#0109
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
und entweder noch gar niclit oder doch nicht in geniigender Weise publicirten ge-
schnittenen Steinen der iiberreichen âlteren Gemmen-Sammlung der kaiserlichen
Ermitage in Phototypien vereinigt, welche Herr Clasen mit gewohnter Meister-
schaft in natûrlicher Grosse ausgefuhrt liât, und diesen miter N° 6 — 9 auch zwei
besonders wertlivolle, persisclie Chalkedon-Cylinder beigefûgt, welche neuerdings im
sildlichen Eussland gefunden worden sind und sich gegenwârtig im Besitz des Herrn
Svenigorodskoi befmden.

Vor Allem wird die bewundernde Aumierksamkeit des Beschauers durcli die
beiden, offenbar von demselben Kûnstler des dritten oder zweiten Jahrhunderts
v. Chr. als Gegenstûcke gearbeiteten Sardonyx-Cameen N° 1 — 4 erregt. Jeder von
beiden Cameen besteht aus einem Sardonyx von drei Schichten und ist kreisrund;
der eine jedoch (AA, 1, 7. hier auf Tafel V N° 1 und 2 mit der modernen golde-
nen Fassung abgebildet) hat einen Durchmesser von 1% Verschok (0,06 Mètre),
der andere (E II, 3, 12, hier auf Tafel V N° 3 und 4 ebenfalls mit der modernen
goldenen Fassung abgebildet) von 1% Verschok (0,05 Mètre).

Der erstere, welcher der kaiserlichen Ermitage im Jahre 1850 von der Ftirstin
Eudoxia Golitzin vermacht wurde, ist bereits durch einen Abdruck1 und durch zwei
ungentigende Abbildungen2 bekannt; der zweite, von dem nur gesagt werden kann.
dass er sich schon im vorigen Jahrhundert in der kaiserlichen Ermitage befand,
war der gelehrten Welt bisher ganz unbekannt.

Ich habe beide Cameen sowohl nach den Originalen als auch nach Gyps-Ab-
gilssen photographiren lassen, weil die Abbildungen der ersteren Art den Beschauer
zugleich die Farbung der Originale bis zu einem gewissen Grade erkennen lassen,.
die Wiedergaben der letzteren Art aber dem Auge viele andere Einzelheiten weit
deutlicher vorfiïhren, als die der ersteren Art.

Der eine Cameo (N° 1 und 2) stellt das mit einem Eichen-Kranz geschmQckte
Haupt des Zeus, nach der Linken des Beschauers gewendet, so dar, dass man zu-

î Cades: Grosse Abdrucksaramlung I, 17. Overbeck: Kunst-Myth. Th. il. Greramen-Taf.
•_> Lenormant: Nouv. gai. niythol. Pl. 5, 5. 3, 4.
 
Annotationen