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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Brinzinger, Adolf: Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster, [3]
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Gams, Pius: Die 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802, [3]: Kloster-Nekrologien
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Schnell, Eugen: Die Kirchen und Klöster des früheren Bisthums Konstanz, [2]: Karmeliten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0051

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brüder bestimmt, lernte er immer mehr, machte sich mit allem
Wissenswürdigen vertrant und kam nach und nach so weit,
daß er sich den Ruhm erwarb, einer der ersten Gelehrten des
katholischen Deutschlands zu sein. Er vereinigte Vorzüge, die
sich so selten paaren lassen; er war Philosoph und Tonkünstler,
Theolog und Belletrist. Mich setzte seine Geschichtskunde, seine
Erudition in Erstaunen. Die Welt — die alte, die neue —
die neueste lag wie ein aufgeschlagenes Buch vor seinen Augen."
(Andenken an Werkmeister. Stuttgart, Cotta 1823.) In
seinen kirchlichen Bestrebungen huldigte Werkmeister den be-
kannten rationalistischjosephinischen Tendenzen^ er hat deßwegen
oft scharfe Verurtheilung von Mitwelt und Nachwelt erfahren;
er war in dieser Beziehung eben — ein Kind seiner Zeit.
Seine Predigten haben schöne elegante rhetorische Formen,
und wenn sie auch manchmal zu gelehrt und zu wenig populär
abgefaßt erscheinen, so gibt uns hiefür wiederum Mercy die richtige
Erklärung: „In der Hofkapelle zu Stuttgart mußten wir
eigentlich nur Einem predigen; und der Eine war der Fürst
eines protestantischen Landes. Wir verkündigten zwar das
Evangelium, aber nicht in seiner eigenen, liebenswürdigen Ein-
falt. Beinahe unwiderstehlich war die geheime Versuchung,
nach dem Beisalle des ersten Zuhörers, der selbst beredt, Be-
redsamkeit liebte, zu trachten, Schmuck und Zierde mit dem
Ernste der Wahrheit, Weisheit dieser Welt mit der Thorheit
des Kreuzes zu vereinigen." 1790 trat Werkmeister mit Geneh-
migung seiner geistlichen Obern in den Weltpriesterstand, nach
dem Tode des Herzogs Karl 1793 und so lange Herzog Ludwig
regierte, lebte er ein Jahr als Pensionär in Neresheim, wurde
aber im Juni 1795 unter Herzog Friedrich abermals als Hof-
prediger, 1796 als Pfarrer nach Steinbach, 1807 von König
Friedrich als Geistlicher Rath nach Stuttgart berufen, in
welcher Stellung er an der neuen Schulordnung vom
10. Septbr. 1808 und ebenso an den seit 1807 mit dem
päpstlichen Stuhl gepflogenen Unterhandlungen, an der Errichtung
der theologischen Hochschule zu Ellwangen (1812) und deren
Verlegung nach Tübingen (1817) und an den Frankfurter
Verhandlungen (1818) der Bevollmächtigten deutscher Bundes-
staaten einflußreichen Antheil gehabt hat. Seit 1816 war er
Mitglied des Königlich Katholischen Kirchenraths, des Ober-
studieuraths und der Waisenhaus-Visitationskommission, 1819
10. Oktbr. feierte er sein 50jähriges Priesterjubiläum und starb
16. Juli 1823 in Stuttgart mit allen hl. Sterbsakramenten ver-
sehen; er wurde auf dem Hoppelaufriedhof beerd-gt, und Dekan
Stadtpsarrer Georg Anton Sinz hielt die Leichenrede. Man
sagt, er sei von König Friedrich, bei dem er in hoher Gunst
stand, als künftiger Bischof in Aussicht genommen gewesen.
(Fortsetzung folgt.)

Dir 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
und Baden bis 1802.
Kloster-Nekrologien
von U. Pius Gams, O. 8. L, zu St. Bonifaz in München.
Mit archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, k. Archivsekretär zu
Neuburg a. D.
Klöster verschiedener Orden in Schwaben und
N e u b u r g.
I. Kloster Buxheim,
O. EllnrtuZ., 1402 den Karthäusern übergeben, ausgehoben 1803.
1) Pfeiffer, Hieronymus, geb. 1721, „Reichsprior".
2) Werner, Joseph, geb. 1728, Küchenmeister.
3) Weidenbusch, Valentin, geb. 1731.

4) Michon, Quartil, geb. 1732.
5) Herz, Joh. Bapt., von Legau (?), geb. 23. Februar
1766, Pr. 15. Mai 1791, Sakristan, gest. im Kloster 3. Dez.
1816.
6) Bratsch, Augustin, von Haigerloch, geb. 24. Dez.
1756, Pr. 21. Sept. 1782, fehlt 1821.
7) Crignis, Michael von, von Augsburg, geb. 14. Dez.
1744, Pr. 24. Sept. 1768, gest. als Pfarrer von Buxheim
18. Sept. 1821.
8) B a u m gartner, Philipp, von Eberting, geb. 6. März
1743, Pr. 5. März 1769, wohnte 1812 zu Eberting, gest.
in Haslach 23. Okt. 1822.
9) tadelmann, Benno, von Merschwill, geb. 13. Jan.
1780, Pr. 27. Mai 1804, gest. 1. Febr. 1826.
10) Schweigart, Anton, von Ottobeuren, geb. 6. Nov.
1766, Pr. 15. Mai 1791, gieng 1826 in die Kartause
Jettingen zurück.
11) Lipburger, Peter, von Andelsbuch (Bregenz),
geboren 30. Juni 1754, Pr. 19. Sept. 1778, war einst
Prior, kommt als solcher 1824 oder 1826 (?) nach Jettingen.
12) Frick, Benedikt Anton, von Waldstetten, geb. 12. März
1773, Pr. 12. Juni 1797, war 1812 im Seminar zu Lands-
hut, gest. 3. Dez. 1744.
13) Bock, Hieronymus, von Haigerloch, geb. 22. Jan.
1779, Pr. 4. Juni 1803, Benefiz in Winterrieden (?), gest.
9. März 1849.
14) Stegmann, Alois, geb. 1776, war 1820 Vikar
in Witzighausen, später resig. Pfarrer von Gemertshofen, gest.
20. April 1860.
15) Sutor, Ignaz, von Niederglatt (Schweiz), geb.
1776, wohnte 1812 in Niederglatt.
16) Dietrich, Franz, geb. 1764, fehlt 1820.
17) Kuon, Hugo, geb. 1759.
Quellen: Ein dreifaches Verzeichniß der letzten Mönche, das mir
der frühere Herr Domkapitular, jetzige Erzbischof Or. von Steichele,
Excellenz, mitgetheilt hat.

Die Kirchen und Klöster des früheren Bisthmns
Konstanz.
Bon Archivar Engen Schnell in Sigmaringen.
(Fortsetzung.)
XII. Karmeliten.
1) Ravensburg, gegründet 1349, mit 1 Prior, 12
Patres, 6 Professen und 6 Laien.
2) Rottenburg a. N., gegründet 1112, mit 1 Prior,
12 Patres und 6 Professen.
Zusammen 2 Klöster mit 26 Patres, 12 Professen und
6 Laien.
XIII. Dominikane r.
1) Konstanz, gegründet 1235, mit 1 Prior, 13 Patres,
2 Professen und 7 Laien.
2) Fr ei bürg, gegründet 1226, mit 1 Prior, 9 Patres
und 7 Laien.
3) Rottweil, gegründet 1287, mit 1 Prior, 7 Patres
und 5 Laien.
Zusammen 3 Dominikanerklöster mit 32 Patres, 2 Pro-
fessen und 19 Laien.
XIV. Kapuziner.
1) Altdorf in der Schweiz, gegründet 1582, mit 1
Guardian, 1 Novizen-Meister oder Vikar, 11 Patres, 9 Novizen
und 3 Laien.
 
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