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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 18.1906

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Widmer, Karl: Die Karlsruher Jubiläums-Kunst-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.8554#0391
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RICHARD R1EMKRSCHMID — MÜNCHEN. Musik-Zimmer.

Ausführung;; Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst.

DIE KARLSRUHER JUBILÄUMS-KUNST-AUSSTELLUNG.

Die Karlsruher Jubiläums-Kunst-Aus-
stellung ist zur Feier der goldenen
Hochzeit des Großherzogs-Paares und des
80. Geburtstages des Großherzogs vom
Karlsruher Kunstgewerbeverein und der Karls-
ruher Künstlerschaft gemeinsam veranstaltet
worden. Aus mancherlei Projekten ging schließ-
lich die Verwirklichung folgenden Gedankens
hervor. Die Gesamt-Ausstellung wurde in die
Räumlichkeiten des ehemaligen von Weinbrenner
erbauten Markgrafen - Palais verlegt. Sie trennt
sich in zwei in sich abgeschlossene Teile: moderne
Raumkunst, wofür der Leiter der Ausstellung
Direktor Hoffacker im Hof des Markgrafen-Palais
ein besonderes, etwa zwanzig Räume (Zimmer,
Vorräume usw., um einen zentralen Hof gelegt)
umfassendes, interessant gruppiertes, durch Vor-
gärten geschmücktes Ausstellungs-Gebäude
geschaffen hat. Und Werke der Malerei, der
Plastik und des Kunsthandwerks, fürdie das
Obergeschoß des Markgrafen-Palais einge-

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räumt worden ist Aus mancherlei Rücksichten
auf die festliche Veranlassung der Ausstellung
war es geboten, diese Trennung durchzuführen.

Hindernisse anderer Art machten es unmöglich,
mit der die Raumkunst umfassenden Abteilung
bis zum Tag der Ausstellung in allen Einzelheiten
fertig zu werden. Von bekannteren Künstlern
haben sich außer dem Ausstellungsleiter selbst
u. a. Max Läuger, Frau Elisabeth Schmidt-Pecht,
Fritz Geiges, von jüngeren Künstlern Pfeifer und
Großmann u. a., mit der Ausstattung ganzer In-
terieurs beteiligt. Daß man hier einzelne Lücken
bemerken wird, lag begreiflicherweise nicht in
der Tendenz der Ausstellungsleitung, sondern an
äußern, zum Teil durch die drängende Kürze der
Zeit entstandenen Schwierigkeiten. Ebenso daß
die Grenze des künstlerisch Persönlichen nicht
überall streng eingehalten werden konnten, daß
hie und da etwas vom »Jugendstil« spukt. Im
ganzen ist die wohlgemeinte Absicht anzuerkennen,
innerhalb der Schranken gegebener Möglichkeit,
 
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