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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

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S., ...: Plakat-Wettbewerb für die Ausstellung München 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0245
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Plakat-Wettbeiverb ,uk die Ausstellung München igo8:

dem, was man zu erhalten gehofft hatte.
Selbst unter den mit Preisen ausgezeich-
neten besten Arbeiten befindet sich kein
Entwurf, dem man einen unbedingten
Erfolg an der Plakatsäule voraussagen
könnte. Wohl sind diese Entwürfe ganz
tüchtige, charaktervolle Werke, aber sie
sind im allgemeinen zu zurückhaltend',
es fehlt die Überraschung, die große,
weithin sichtbare Geste.

Julius Diez stellt vor die goldene
Silhouette der Frauentürme ein Orna-
ment aus den Emblemen des Handels,
des Gewerbes, der Industrie und der
Kunst. Die Beziehungen dieses Plakates
auf die Ausstellung sind ohne Schwierig-
keiten zu erkennen. Den ersten Ent-
wurf hat der Künstler für die Ausführung
umgearbeitet, ihn dabei auf Hoch-
format gebracht und mit mehr Schrift
versehen. Abgesehen von der Abände-
rung des Querformats, das sich für
Straßenplakate weniger geeignet erwiesen
hat, darf man wohl die Umarbeitung
kaum als eine durchgehende Verbesserung
des ersten Entwurfes ansehen. Der

PLAKAT-WETTBEWERB FÜR DIE
AUSSTELLUNG MÜNCHEN 1908 ::

Dieser Wettbewerb, der vor kurzem
entschieden wurde, war nur für
Münchner Künstler ausgeschrieben; einige
besonders bewerte Kräfte waren zur Be-
teiligung an demselben speziell aufgefor-
dert worden. In den Bedingungen war
eine Neurung enthalten: Der Name des
Autors konnte unter dem Entwurf offen
genannt werden, es war nicht erforder-
lich die Arbeit unter einem Kennwort
einzureichen. Von den Beteiligten ist
diese Befreiung vom Mottozwang jeden-
falls nicht hoch angeschlagen worden,
denn die Mehrzahl hatte nach alter Sitte
sich anonym beteiligt uud nur ein Motto
angegeben. Vielleicht hatten nicht alle
Teilnehmer die Bedingungen des Wett-
bewerbs eingehend geprüft, mancher
mochte glauben, er müsse seinen Namen
geheim halten.

Die Beteiligung an diesem Wettbewerb,
für den sehr gute Preise ausgesetzt worden
waren, war sehr lebhaft, doch entsprach
der Durchschnitt der Leistungen nicht

IDA M. DEMUTH—MÜNCHEN.

Buch-Einbände.

1907. X. 8.

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