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St., W. F.: Die Mannheimer Ausstellung "Neues Bauen"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0230
ARCHITEKT PAUL THIERSCH - BERLIN.
»BÜFETT ATS DEM SPEISEZIMMER«
DIE MANNHEIMER AUSSTELLUNG „NEUES BAUEN"
Die siebzehnte Ausstellung des „Freien Bundes"
ist der Vorführung neuzeitlicher, vorwiegend
deutscher Baukunst gewidmet und nach drei Ge-
sichtspunkten gruppiert: Nach den Bauaufgaben,
die die heutige Zeit — Handel, Industrie, Staat und
Städte — dem Künstler stellen, nach den Bau-
materialien — Eisen und Eisenbeton —, die die
Technik entwickelt hat und schließlich nach den —
als Synthese daraus resultierenden — Stil-Ele-
menten, die in den Schöpfungen der bedeutend-
sten Künstler enthalten sind. Es treten in den Vor-
dergrund in erster Linie Peter Behrens, dessen
Arbeiten für Handel und Industrie einen eigenen
Raum erhalten haben, in dem seine führende und
schöpferische Bedeutung klar zu Tage tritt. Neben
ihm hat besonders Hans Pölzig in seinen Fabriken
für Posen und Luban Wegweisendes für industrielle
Bauten geschaffen. Auf dem Gebiete des Waren-
hauses tritt Wilhelm Kreis hervor, dessen ver-
schiedene monumental gerichteten Entwürfe gegen-
über Messels einseitigem Vertikalismus einen wir-
kungsvollen Ausgleich horizontaler und vertikaler
Massen suchen. In der Gruppe der Schulen ragen
Frit5 Schumachers Hamburger Bauten durch
die saubere und anmutige Gliederung hervor. Die
zahlreichen Gestaltungen der Bahnhöfe werden in
der künstlerischen Reife ihrer Lösungen alle über-
troffen durch die neuen Entwürfe von Paul Bo-
natz für den Stuttgarter Bahnhof. Hier ist ein
sachlicher Monumentalstil verbunden mit einer
künstlerisch feinen Durchführung der Detailformen;
die ganze Anlage ist in städtebaulicher Hinsicht
geschickt und eindrucksvoll gelöst. Auch die Eisen-
konstruktion der Bahnsteighallen scheint wiederum
ein Fortschritt zu bedeuten über die legten, schon
glücklich gelösten Arbeiten von Pütjer am Darm-
städter Bahnhof. Zahlreiche Bahnsteighallen erwei-
tern den Vergleich auch im Hinblick auf die künstle-
rische Verwendung des Eisens, das von einer auf-
gelösten linear-verwirrten Gestaltung immer mehr
zu einer kompakteren Flächen- und Massengestal-
tung hindrängt. Eiserne Gerüste,Türme (Gasbehälter
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»BÜFETT ATS DEM SPEISEZIMMER«
DIE MANNHEIMER AUSSTELLUNG „NEUES BAUEN"
Die siebzehnte Ausstellung des „Freien Bundes"
ist der Vorführung neuzeitlicher, vorwiegend
deutscher Baukunst gewidmet und nach drei Ge-
sichtspunkten gruppiert: Nach den Bauaufgaben,
die die heutige Zeit — Handel, Industrie, Staat und
Städte — dem Künstler stellen, nach den Bau-
materialien — Eisen und Eisenbeton —, die die
Technik entwickelt hat und schließlich nach den —
als Synthese daraus resultierenden — Stil-Ele-
menten, die in den Schöpfungen der bedeutend-
sten Künstler enthalten sind. Es treten in den Vor-
dergrund in erster Linie Peter Behrens, dessen
Arbeiten für Handel und Industrie einen eigenen
Raum erhalten haben, in dem seine führende und
schöpferische Bedeutung klar zu Tage tritt. Neben
ihm hat besonders Hans Pölzig in seinen Fabriken
für Posen und Luban Wegweisendes für industrielle
Bauten geschaffen. Auf dem Gebiete des Waren-
hauses tritt Wilhelm Kreis hervor, dessen ver-
schiedene monumental gerichteten Entwürfe gegen-
über Messels einseitigem Vertikalismus einen wir-
kungsvollen Ausgleich horizontaler und vertikaler
Massen suchen. In der Gruppe der Schulen ragen
Frit5 Schumachers Hamburger Bauten durch
die saubere und anmutige Gliederung hervor. Die
zahlreichen Gestaltungen der Bahnhöfe werden in
der künstlerischen Reife ihrer Lösungen alle über-
troffen durch die neuen Entwürfe von Paul Bo-
natz für den Stuttgarter Bahnhof. Hier ist ein
sachlicher Monumentalstil verbunden mit einer
künstlerisch feinen Durchführung der Detailformen;
die ganze Anlage ist in städtebaulicher Hinsicht
geschickt und eindrucksvoll gelöst. Auch die Eisen-
konstruktion der Bahnsteighallen scheint wiederum
ein Fortschritt zu bedeuten über die legten, schon
glücklich gelösten Arbeiten von Pütjer am Darm-
städter Bahnhof. Zahlreiche Bahnsteighallen erwei-
tern den Vergleich auch im Hinblick auf die künstle-
rische Verwendung des Eisens, das von einer auf-
gelösten linear-verwirrten Gestaltung immer mehr
zu einer kompakteren Flächen- und Massengestal-
tung hindrängt. Eiserne Gerüste,Türme (Gasbehälter
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