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Greneck, Adam Joseph; Greneck, Franz Joseph [Bearb.]
Theatrum Jurisdictionis Austriacae, oder Neu-eröfneter Schau-Platz Oesterreichischer Gerichtbarkeit: Darinnen zu ersehen Die Gerechtsamkeiten, Welche in den Erz-Hertzogthum Oesterreich unter der Enns allen Ständen ... zustehen, [...] — Wien, 1752

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https://doi.org/10.11588/diglit.4337#0157
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Von bev (SttM&rtD&rigfett. 151

nach ritijujtc^ctt. £och will gerbet) bit 3?ichtcrltche (£rfanntttnfj »onnothen
fcmi/ opne welcher Die eigenmächtige (gmjiehung t>erm ©runb*@tücr'cn nid)t
befielet. Walther befyaupttt foldjeä auöbröctltc^/ CO tiotc e$ feine eigene
2B6rter auämeifen: 5)cr3in&3ttaim (fpricht erj) tft fdjulbtg bem ©runb*
J£>erm jährlich, beit @runb*£)ienir ju bejahen, wann er aber benfclben bret)
3abr ancinanber unbcgablct (äffet/ fo mag t)er ©runb^Oen (er fet>c ©eift*
lieh ober 5BeltlichJ) i)cn £aitb&5Örauch nad) btn ©runb einten, bochfok
<fteö au$ eigenen ©ewalt nicht tbun, fonbern mit £rr'anntnu§ emc$ ovbent*
liehen unparthemfchen©runb^cd)ten£. 5ßo aber ber ©runb*#cv; ben
gin&SÖcann auffer rechtmäßig unb rechtlicher <£rt'anntnuß btß ©ruubö ent*
fegete / fo tft er ihm ben ©runb wieber einjuhdnbtgcu, unb ftd) mit
ihme um ben ©ewalt ju »ertragen fchulbig. 2Baö Walther aühicr faget
»on bem ©ewalt/ tft auch»on benen unterbeffen aufgehobenen sftußungeit/
fruchten unb Uuroftcu $u »erflehen , welche bem Jpolbcn ebenfalls müßten
trffattet Werben. Sabcro pflegen in beriet) Sallen bic ©runb; £>errcn ben
einer #ochlobl. %l. £>. Stegierung um 93erorbnung cineö Spcvm ©runb;
Sftchterö auö bero Sföitteh^dtbcn mit biefer Sluflag fd)riftlich cin$urom*
meu, bafj felber ein orbcntlichcö ©runb*ütedj>t befißett/ bit 0arthei;cn »er*
nehmen/ unb Darüber?/ \v>a$ SKcchtenö tft erfeunen unb fprecoen foüe / unb
jwar auö Urfadj, weil niemanb in eigener Slngelcgenheit einen bnhtigen
iKichter abzugeben fähig ober befuget. 5Bobet> Doch $u beobachten, ba$,
obwohlen ber ©runb-J^cn nid)t auein wegen gänzlicher Unterblcibung / fou*
btxn auch wegen halb ober nur pm Sheil abgetragenen ©runb*S>ictift alfo
$u »erfahren berechtiget/ wann ber 3in&9)cann burd) bren nad)cinanberfoh
genbe 2fabre feine (Schulbigfett entWeber gänzlich, ober 5um£heil »erfaumete/
boch bit auö Söefchetbenbeit eutfranbene (Gewohnheit mit ftcf> bringe/ and) ben
jwanjig unb mehr jährigen Slueftanb nicht platter Singö mit bem 3tn$#
Sittann fo fd)arf $u »erfahren/ fonbern ihn glimpflich »orber anjugehen/ baß
erftchum bit Sfuöfldnbe alö auch beö aufgeloffenen alljdhitgen?JBaubelö/hal?
»er mit ihnen in ber ©üte »ertrage, feget er fid) jum Siel/ laffet man ihm
Die @runb;<Stitcf ungehinbert befißen: Seiget er fuh aber tronig / unb m*
terfpenflig/ fchrcitetman aläbatm gu ber (Scharfe, c$ müfte nur bit 2ir*
mutl; ober Unwiffenheit if;n auffer ©tanb feigen jenn @ebitl)re abzutragen;
bann ben fold;cu Umftdnben wäre noch länger mit ibm ©ebult ju I;abcn.
SBann nun auf ©erichtliche (grfantnuß bit J^eimfdlligfeit btß ©runbcS feft
gefteüet/ ifl ber gm&SRamt gehalten einem ©eifilichen ©runb'^)crm nicht
allein ba^Örunb^tucf abjutreteivfonbern auch bit rutfftdnbigeSicnfte ju erfe*
$en. 58en einem weltlichen ©runb Ferren wirb t$ nid)t fo genau genommen/
fonbern ber ©runb aütin ohne benen auäftdnbigcn S)ienften ihm $ugefpro*
chen/boch »erfallen ihm mit bem ©runb aud) ber s^8au/ unb anbere »on
bem 3i"ö > $flann gemachte 23erbefferungeu. 5Öiberfprid)t ber 3iu&58cann
bem Vorgeben beö ©runb*J£)erren$/ fallet ber £afl beö S3cweife$ nicht auf
Den fytvrn, fonbern auf ben SinMRamt felber/ welcher fchulbig bie richti«
ge fSejahlung fcintß SJicnfleö burd) Quittungen ober lebenbige Scugen ju
beweifen. (3) ®an ber ©runb«^)olD bartf;un/ ba$ er btn Sienft burd)
bit bren ndd)ft »erwid)ene %a\)t abgetragen/ flehet fd>on bie SJcrmuthung
»or ihm/ er habe felben auch »orl)ero be^ah let. 5Birb fofeheö »on bem ©runb*
ftttm wiberfprochen/ fallet ber 2aft bcö Söewcifeö nid)t mel;r auf ben %inßt
«Öcann/ fonbern auf btn ©runb*J^erm/ (4) welche^ Baldus ein golbencö
Oefafj nennet/ (5) inbeme eö unglaublich fc^einet/ ba$ ber ©runb?jpen ben
 
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