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Die Durchsühruug der Mobilmachungs - Trausporie.

im Irieden dic in der Eisenbahn-Abtheilnng bearbeiteten Fahrtlisten-
Entwürfe mit den Berwaltungen zu vcreinbaren und im Kriegsfall dic
Leitung der Transportbewegung zu übernehmcn.

Während dieser Bewegung, die vom 6 Mobilmachungstag ab in
der Hauptsache bis zum Beginn der Aufmarsch-Transporte ablief, sollte
dcr Friedensfahrplan fortbestehen, ob mit theilweisem oder gänzlichem
Ausschluß des Privatgüterverkehrs, darüber stand den Eisenbahn-
verwaltungen die Entscheidung zu.

Die Mobilmachnngs-Transporte sollten entweder mit den fahr-
plaiimäßigen Personen- bezw. gemischten Zügen oder mit Sonderzügen,
die in den Friedensfahrplan eingeschaltet wurden, Beförderung finden.

Dies sind die wesentlichsten Grundsätze, nach denen die Mobil-
machungs-Transporte zwischen den Militär- nnd Eisenbahn-Behörden im
Febrnar und März 1870 vereinbart waren. Die für die durchgehenden
Mobilmachungs-Transpvrte getroffenen Bereinbarungen gelangten mittelst
Fahrtlisten, in denen auch die Verpflegung der Mannschaften während
des Transportes geregelt war, zur Kenntniß der General-Konimandos.

Die Mobilmachung der süddcutschen Heereskontingente war
innerhalb der einzelnen Bundesstaaten selbstständig vorbereitet worden.

NI. Die Mit dem 16. Iuli, dem I. Mobilmachnngstag, begannen die

DurchfüHrirng 3 Linien-Kommissionen für Mobilmachungs-Transporte (Seite 5) ihre
der Mobik- Thätigkeit. In den ersten Tagen wurden noch keine bedentenden An-
machungs- fordeningen an die Eisenbahnen gestellt. Nur alle zu Ilebungszwecken aus-
Lransporte. ^xrückten Truppen waren sofort in ihre Mobilmachungsorte zu befördern/
außerdem als Kriegsbesatzungen das Füsilier-Regiment Nr. 34, sowie das
5. und 6. Großherzoglich Badische Insanteric-Regimcnt, und zwar ersteres
von Jrankfurt a./M. nach Coblenz, letztere von Freiburg bezw. Constanz
nach Rastatt.

Die ersten Tage dienten den Eisenbahnverwaltungen vorzugsweise
zur Räumung der Strecken nnd Bahnhöfe von den noch unterwegs
befindlichen Gütern, sowie zur Ausrüstung und Ansammlung der Be-
triebsmittel an den Bedarfspunkten. Der Personenverkehr konnte
größtentheils noch aufrecht crhalten werden, während der Privatgüter-
verkehr von einzelnen Bahnverwaltungen, z. B. der Stettincr und der
Nicderschlesisch - Märkischen Eisenbahn, schon am 16. Iuli ganz oder
theilweise eingestellt wurde. Vom 19. Iuli ab nahm die militärische
Benutzung der Bahnen stetig zu. Zuerst mußten die Ergänzungs-
Mannschaften die Stabsquartiere der Bezirks - Kommandvs erreichen, wozu
sie meist die fahrplanmäßigen Personenzüge benutzten. Dann wurden die
 
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