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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0048

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Samuel 8S8—857.

mß für den Fleiß der strebsamen Verfasser und unermüdlichen Schrei-
ber aus dem Kloster des h. Nazarius ablegeu.

XI.

Iittmiel, eler seckste Abi 838—857.

Wird Bischof von Worms. — Bcdeutende Schenknngen.

Adalungs Nachfolger, Samuel, war von Kindheit nn im Kloster
erzogen worden^). Die vortrefflichen Eigenschasten seines Geistes und
Herzens ivaren die Veranlassung, daß er zum Abt des Klosters geivnhlt
und später auf den bischöflichen Stuhl der Nachbarstndt Worms erhoben
wurde. Letzteres geschah etwn ums Jahre 841. Aiit Weisheit leitete
er ungesähr 17 Jahre lang außer der Abtei auch das Bisthum. Bei
Wornis baute er zu Ehren des h. Cyriacus eine Kirche, welche er reich-
lich dotirte; später erstand hier das berühmte Stift Neuhausen. Rhaba-
nus Maurus, der große Mainzer Erzbischof, der als Abt von Fulda
zu dieser Würde erhoben worden wnr, ließ im Jahre 847 zu Mainz
eine Synode halten zur Belebuug des Glaubens nnd der Sittcn und
zur Ordnnng anderer Angelegenheiten; als Nachbarbischof erhielt auch
Samuel eine Einladung, welche dieser mit Freude annahm. Es war am
Anfange des Jahrs 857 (oder 858), als sich Samuel nach Lorsch be-
gab, um nach der ihm anvertrauten Heerde zu seheu. Hier ergriff ihn
eine tödtliche Krankheit, welche seinem gottgefälligen Lebcn am 7. Febrnar
desselben Jahrs ein Ende machte. Jn der Lorscher Kirche am Eingange
fand er seine Rnhestätte, woselbst ihm ein Denkstciu mit einer Jnschrift
gesetzt ward. 417 Jahre nach Samuels Tode ließ der Wormser M-
schof Hirsut von Boineburg die in Lorsch begrabenen Gebeine Samnels
heben und nach Neuhause» in die St. Cpriakskirche, deren Erbnner Sa-
muel war, verbringeu. Als dcr Bau dieser 1460 zerstörteu Kirche
1479 von Neuem bcgonnen ward, fand man noch den Bleisarg mit den
Gebeinen Samuels.

Einige Schenkungen unter Samuel verdienen besondere Erwähnung.
Ludwig der Fromme hatte im Jahre 836 dem Grafen Wernher ^) seinc
Eigengüter zn Wattenheim, Biblis mit der Kirche nnd allem Znbehor
nnd das am rechte» Nheinufer am Ausfliiß dcr Weschnitz gelegene, jetzt
nicht mehr bestehende Dorf Zullensteiii^) sammt Hafen und Zu-
gehör geschenkt. Der Graf übergnb sümmtliche Schenkungen im Jahre
846 an Lorsch und nahm sie als Lehcn vom Abte zurück. Wernher,
welcher, wie schon gesagt, spüter in das Kloster eingetreten war, erhielt,
was für ihn eine hohe Auszeichiiung war, in der Fürstengriift, der so-
 
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