Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0049

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Eigelbert 857—863. — Tbiotroch 863—875.

37

genannten „bunten" Kirche, wovon später die Rede, sein Begräbniß.
Dieselbe Auszeichnnng erhielten Engilhelm und Moda, zwei sehr reiche
Eheleute aus vornehmem Stande^^), welche ihr Dorf Weinheim und
ihren ganzen Besitz zu Birkenau an Lorsch geschenkt und zur Nutznieß-
ung für Lebzciten zurückerhaltcn hatten; nach ihrem Tode gab das Kloster
diese Güter dem Grasen Wernher zu Lehen. Die Namen des Grafen,
sowie der beiden Eheleute wurden in das Todtenbuch eingetragen, da-
mit an ihren Sterbetagen besonders sür ihre Seelenruhe gebetet würde.

König Ludwig der Deutsche hatte schon 834 sein Dorf Langen
mit der ganzen Mark dem Abte Adalung geschenkt, und außerdem ver-
lieh er dem Abte Samuel und seinen Nachfolgern 848 das Recht, Güter-
tauschgeschäfte bis zu drei Mansus vorzunehmen, ohne daß der Abt
eine besondere königliche Erlaubniß hierzu einzuholen habe. Jm Jahre
852 bestätigte derselbe König alle Freiheiten und Nechte des Klosters.

Es sei noch bemerkt, daß im Jahre 838 in der Gegend Lorschs,
wic auch im Worms- und Speyergaue ein Erdbeben verspürt wurde.

X.

Eistklberi, stcr siebcnie Abt 857—863.

Tbioirocb, eler nebie Abt 863 — 875.

Ein neues Klostcr. — König Ludwigs des Deutschcn Vorlicbc für
Lorsch. — Groste Schcnkungcn, sclbst auS dcn Nicdcrlanden.

Eigelbert war vor seiner Wahl Mitglied des Lorscher Convents.
Er war nicht bloß ausgezeichnet durch edle Abkunst, sondern noch mehr
glänzte er durch Adel der Tugenden. Bemerkenswerth ist, daß ihm
und seinen Nachfolgern König Ludwig der Teutsche 858 gestattete, mit
eincm Schiffe frei auf dem Rheine ab- und aufzufahren, auch zu jeder
Zeit zollfrei im Wormser Hafen zu landen. Leider war es Eigelbert
uicht vergönnt, dem Convente lange vorzustehen; allzu frühe sür das
Kloster ercilte ihn der Tod^) am 23. August 863; ihm folgte

T h i o t r o ch.

Mit Freuden sah dieser Abt, wie die Zahl derer, welche sich dem
Klosterleben zu widmen gedachten, bedeutend zuuahm. Daß der
Abt ein thätiger und unternehmender Maun war, erkeunen wir daraus,
daß er in Oppcnheim, welchcs Dorf Karl bei dem Kirchwcihfeste ge-
schenkt hatte, eine Kirche,°^) und auf dem Abrahamsberge bei Heidcl-
 
Annotationen