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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0068

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56

Poppo IOOK—IM8.

XlX.

DoW0, ^wr'luntlrwimrigstt' Abt 1005—1018.

Wird Abt von Fulda. — Dcr Mönch Drutmar wird Abt zn
Corvey. — Wochenmarkt für Oppenheim. — Wildbann im Oden-

walde.

Poppo stammte aus einem hochadeligen Geschlechte ^>. Vor seinem
Eintritte ins Kloster hatte er treu im königlichen Heere gedient nnd
ebenso treu bewies er sich als Streiter Christi. Ohne Nücksicht setzte
er iveltliche Würden und Vortheile hintan; je mehr er Chrenstellen zn-
rückmies, desto mehr folgten sie ihm.

König Heinrich, der wegen seincr Besorgnisse und Mühen um He-
bung des kirchlichen Lebens, besonders i» den Klöstern, „Vatcr der
Mönche" genannt wurde, suchte die in dem berühmten, von Bonifa-
cius gegründeten Kloster Fulda locker gewordenc Zucht ivieder herzu-
stellen. Er sandte deßhalb im Jahre 1014 den Lorscher Abt mit meh-
reren Mönchen nach Fulda in der Hoffnuug, daß sie in Klugheit und
durch heüigen Wandel die alte Zucht und Strenge zilriickführtcn. Poppo
starb daselbst am 7. April 1018; in ivie iveit sein Bemühen von Er-
solg beglcitct war, misscn mir nicht. Ebenso suchte Heinrich in dem
nicht minder berühmten Kloster Corvei) in Norddciitschland den Geist
ivahrcn Klostcrlebens zuriickzuführen. Wiederum setztc er sein Vcr-
trauen auf einen Lorscher in Klugheit und Frömmigkeit bemnhrten
Mönch, Namens Drutmar, und bcstimmte ihn als Nachfolger des abge-
setzten Abts Wal^>. Hier mirkte Drutmar 82 Jahre lang und zwar,
mie wir bestimmt miffeu, segensreich und seinen Untergebenen zum
Nutzen. Denn die sich durch Einsetzung Drutmars gckränkt fühlenden
Corveyer Mönche, welche Alle bis anf nenn das Klostcr verlasscn hatten,
kamen wieder zurück und baten uin Aufnahme, um untcr seincr Lcit-
ung von Neuem dem strengen Bcrufe gemäß zu lebcn. Jm Iahr 1046
am 25. Februar schied Drutmar von der Erde. Als er noch in Lorsch
mar, verfaßte er einc Lobrede uud ein Gedicht auf den h. Nazarius,
melche verloren gingen.

Poppo mar nicht bloß für das geisiigc Wohl scines Klosters be-
sorgt, sondcrn er benutzte auch die Gunst, in melcher cr bei Heinrich
stand, um sür sein Kloster Nechte und Vorthcile z» erlangcn. Heinrich,
der an ibm eincn treucn Erfüller seiner Absichten hatte, ging ger» aus
seincu Vorschlag cin und bemiiligt ihm und seincn Nachfolgern im Inhrc
4008 für alle Samstagc einen Wochenmarkt mil Zoll für Oppenhcim,
 
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