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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0069

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Rkginbald lOIS—1033.

57

sowie iOi2 den Wilddann im d)denwalde, traft dessen ohne des Abts
Erlaubniß fernerhin Niemand in dem Waldbezirke Wild jagen oder
Fische fangen durfte. Wer dagegen handelte, fiel in des Königs
Bann, d. h. mußte eine so hohe Strafe zahlen, wie die,
welche die königlichen Kammergüter bcschädigt hatten. Ans den Gren-
zen des Walds^) ergibt sich die Größe der Schenkung. Die Grenze
beganu bei Zwingenberg, ging über Beedenkirchen bis znr Gersprenz,
von dieser an die Mümmling, zog sich südlich die Berge hinab bis
zum Neckar, diesen entlang bis Neuenheim, Heidelberg gegenüber, nnd
die Bergstraße hinab bis Zwingenberg. Poppo war selbst persönlich
sreigebig gegen das Klofier und schenkte ihm einen schwcren goldnen
Kelch sammt Patene von hohem Werthe, sowie eine kostbare, in Gold
und Seide gestickte Stola. Poppo starb am 7. April des Jahres 1018;
er liegt zu Lorsch begraben.

XX.

Seginblllll, ller Vlller ller Irmrii. ller tireiliiulstrllll^illfik Abt

1018- 1033.

Wird Bischos von Spcycr. — Bcreicherung und Vcrschönerung
dcr Kirche. — Ncucs Klostcr aus dcm Abrahamsberg. — Lorschcr
und Wormscr in Ttreit.

Jn Reginbald erhielt Lorsch cinen seiner vortresflichsten Aebte.
(5r stammte nach dem Berichte eiuiger Geschichtschrciber ans der Gra-
fenfamilie der Dillingen nnd Knbnrg und war von Kindheit an im
Kloster St. Gnllen in der Schwcii erzogen worden. Bischof Brnno von
Augsburg bericf ihn in seine Bischossstadt nnd machte ihn zum Abte
des dortigen Afraklosters; drci Jahre daranf llOI2> bestimmte ihn
Hcinrich ll. zum Abtc des Klosters EberSberg am Jnn in Bapern.
Hier solltc er nämlich den in ihm wohncnden Gcist ächter Frömmigkeit
nnd heiliger Zucht auch andern einvfianzen, was ihm anch gelang.
Höhere Ehrenstellcn wartcten aber sciner; vorerst erhielt er den Ruf,
die Leitung der alten Abtei Lorich zu übernchmen ^). Auch in Lorsch
erwies sich Ncginbald als heiligmäßigen Diencr Gottes, zcigte sich
als würdigen Nachfolger so mancher vortrefflichcn Porgänger nnd
konnte zngleich nls lenchlendcs Muster iür seine Nachsolger gelten: er
war nach den Worten der Ehronit cin Mann nach dem Herzen Gottes.
Bor allen nndern Dngendcn schmückte ihn großc Hcrzcnsgüte und Frei-
gebigkeit; für die Armen war er srets ein rcttender Engcl, so daß er
 
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