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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0076

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Udalrich 1056-1«>75.

Umgegend in Lorsch ein. Am 25. Ociober nahm er die heilige Hand-
lnng vor nnd weihte die Kirche zn Ehren der allerseligsten Jungfran
Maria, aller Apostel nnd Heiligen ein. Der Pabst bcstimmte, außer den
Klostergeiülichen dürfe Niemand an dem mittlern Altare in der Kirche
das heilige Meßopfer darbringcn, es sei denn, daß der Abt oder Decan
es Anderu erlaube. Tie Einkünfte aus Beedcnkirchen sollten von nnn
an, wie Abt Arnold festsetzte, au die bunte Kirche fallen. Arnold
schenkte der Lorschcr Kirche ein schönes Meßgemand, einen Chormantei
und Wandteppich; in Handschuchsheim ließ cr eine Kirche erbanen.
Der 2. October 1055 machte seinem Wirken cin Ende; zu St. Gnido
in Speyer ward er begraben.

XXIV.

Nt!:cksirli, tler ürlitmulMmiLigste Abt 1050—1075.

Kloster Altcnmünstcr hcrgcstcllt, Probstci Michclstadt neu gegrün'-
det. — Udalrichs schwerer Kampf für LorschS gcsährdete Frciheit.
— Dic Starkenburg gcbant. — Markt nnd Münzc zu Wcinheim
und Lorsch, Markt zu Wicsloch. — Dic verstostenc Königin
Bertha in Lorsch. — Bischof Wcrnhcr von Mcrseburg zu Lorsch

in Verwahr.

Udalrich ward einstimmig im Jahre 1056 gewählt^). Wie cin
Licht anf den Leuchlcr gestcllt, um Allen zu leuchten, beforderte er ganz
im Geiste seines so hochverehrten Vorgängers Neginbald vor Allem das
religiöse Leben iu den Herzeu der ihm Untergebenen. Dcr St. Michaels-
kirche auf dem Abrahamsberge schenkte er Bücher, Krenze und anderes
in Gold, Silber und Elfenbein gearbeitcte Geräthe. Dic nahegelegene
Probstei Altenmünster auf dcr Weschnitzinsel war zwar nicht ganz vei
fallen, aber doch in schlechtem Stande. Udalrich ließ sie wieder herstellcn,
außerdem mehrere neue Gebünde aufführen, richtete eiucn voll-
stündigen Gottesdienst ein und sorgte für ein anständigcs Aus-
komnien der dortigen Mönche. Er wies der Probstci gewisse Einkünfle
vou Beedcnkirchen, Klein-Sachsenheim, Sulzbach, Heppcnheim, Bcns-
heim u. s. w. zu. Die gleiche Sorgfalt verwandte cr anf das entfernte
Michelstadt im Odenwalde, für wclches seit 253 Jahren wcnig ge
geschehcn war. Er versetzte eine Auzahl Mönchc dorthin nnd gab
ihnen das nöthige Auskommeii.

Wie Udalrich uach Jnnen das geistige Leben pflegte, so schiltzte er auch
nach Außen auss trüftigste sein von großer Gcfahr bedrohtcs Kloster.
 
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