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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0091
Ermenold 1106—1107. — Benno 1107—II19.
79
richteten sie ein gleichlautendes Bittschreiben, in welchem sie wieder
ihre vermeintliche unglückliche Lage darstellten. Doch was geschah? Es
kam ein neuer Mönch aus Hirsau, Namens
El mcnold,
um eiue Umgestaltung zu versuchen, konnte jedoch sein Vorhaben nicht aus-
führen und kehrte niit vierzig Mönchen, die sich ihm freiwillig ange-
schlossen hatten, nach Hirsau zurück"'). Ermenold war ein tadelloser
Mann. Statt zahlreicher Beweise für seine vortreffliche Gesinnung
möge folgeudes Ereigniß diencn. Ermenolds Bruder stand Heinrich V.
sehr uahe. Heinrich eröffnete einst seinem Freunde, aus Liebe zu ihm
habe er Ermcnold auf dcn Stuhl von Lorsch erhoben und ließ merken,
daß cr hiesür eiue Erkcnntlichkcit erwarte. Bald darauf erhiclt Hcin-
rich einige Geschenke. Als Ermenold hörtc, was sein Bruder gethau,
vcrzichtete er sosort auf die reiche Abtei Lorsch um ja nicht d.en Vor-
wurf auf sich zu ladcu, als habe er nach dcm Willen des Kaisers oder
vielleicht in Folge dcr Bcstechung der Wähler und nicht aus Liebe zu
Gott und dem Seclcuheile dcr Mitbrüder die schwere Bürde eines Abts
überuommcu. Später crklärte Ermenold dcm Kaiser persönlich, was
ihn zur Abdankung bewogen.
xxvm.
Henno, tleii secli--nnckllieis;igste Abt 1107—1119.
Burg Windcck bci Wiinhcim crbaut und zcrstört. — Dcr Mönch
Bruno wird Bischof von Spcycr.
Das Unglück sckucn nicht von Lorsch weichen zu wollen; denn auch
Beuno, Abt im Kloster Weißcnburg, war, wie es heißt, durch kaiscrliche
Guust uud in Folge von Bcstechung ;u seiner Würde gelangt'"). Als
Lorschcr Abt sührte cr eiuc schlcchte Haushaltung; das Kloster mußte
seinem Untergange cntgegcn gchcn, wcnn nicht baldige Abhilfe kam.
Nach einigcr Zeit hatte sich in Folge seiner Leichtfertigkeit uud scincs
Ueberniulhs der.Haß dcr Unteigcbenen so schr gcsteigert, daß sich eiuc
voin Klostcrvogt Bcrtholf dcm Iüngern besonders nnterstützte Ver-
schwörung bildctc, durch wclche Bcnno von seiner Abtci vertrieben und
das seste Schloß Windcck zu Weinhcim, welchcS Benno unnöthiger
Weise hatte crbauen laffen, zerstört wurde. Den Kirchenschatz zu Lorsch
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richteten sie ein gleichlautendes Bittschreiben, in welchem sie wieder
ihre vermeintliche unglückliche Lage darstellten. Doch was geschah? Es
kam ein neuer Mönch aus Hirsau, Namens
El mcnold,
um eiue Umgestaltung zu versuchen, konnte jedoch sein Vorhaben nicht aus-
führen und kehrte niit vierzig Mönchen, die sich ihm freiwillig ange-
schlossen hatten, nach Hirsau zurück"'). Ermenold war ein tadelloser
Mann. Statt zahlreicher Beweise für seine vortreffliche Gesinnung
möge folgeudes Ereigniß diencn. Ermenolds Bruder stand Heinrich V.
sehr uahe. Heinrich eröffnete einst seinem Freunde, aus Liebe zu ihm
habe er Ermcnold auf dcn Stuhl von Lorsch erhoben und ließ merken,
daß cr hiesür eiue Erkcnntlichkcit erwarte. Bald darauf erhiclt Hcin-
rich einige Geschenke. Als Ermenold hörtc, was sein Bruder gethau,
vcrzichtete er sosort auf die reiche Abtei Lorsch um ja nicht d.en Vor-
wurf auf sich zu ladcu, als habe er nach dcm Willen des Kaisers oder
vielleicht in Folge dcr Bcstechung der Wähler und nicht aus Liebe zu
Gott und dem Seclcuheile dcr Mitbrüder die schwere Bürde eines Abts
überuommcu. Später crklärte Ermenold dcm Kaiser persönlich, was
ihn zur Abdankung bewogen.
xxvm.
Henno, tleii secli--nnckllieis;igste Abt 1107—1119.
Burg Windcck bci Wiinhcim crbaut und zcrstört. — Dcr Mönch
Bruno wird Bischof von Spcycr.
Das Unglück sckucn nicht von Lorsch weichen zu wollen; denn auch
Beuno, Abt im Kloster Weißcnburg, war, wie es heißt, durch kaiscrliche
Guust uud in Folge von Bcstechung ;u seiner Würde gelangt'"). Als
Lorschcr Abt sührte cr eiuc schlcchte Haushaltung; das Kloster mußte
seinem Untergange cntgegcn gchcn, wcnn nicht baldige Abhilfe kam.
Nach einigcr Zeit hatte sich in Folge seiner Leichtfertigkeit uud scincs
Ueberniulhs der.Haß dcr Unteigcbenen so schr gcsteigert, daß sich eiuc
voin Klostcrvogt Bcrtholf dcm Iüngern besonders nnterstützte Ver-
schwörung bildctc, durch wclche Bcnno von seiner Abtci vertrieben und
das seste Schloß Windcck zu Weinhcim, welchcS Benno unnöthiger
Weise hatte crbauen laffen, zerstört wurde. Den Kirchenschatz zu Lorsch