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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0104

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Sighard 1167—1198.

er kleinere Summen. Seineu Verwandteu nermachte er 57, seinen
Dienern 20 Mark. Jn Allem schenkte er an Klöster 193 Mark und
I8V2 Talente; sämmtliche Kelche hatteu einen Werth von 30, die übri-
gen Gefäße einen von 9, der Ring einen von 2 Mark. Was er aus-
würts hin verschenktc, betrug in Allem 57 Mark. Das ganze Ver-
mächtniß belief sich auf 303 Mark. Früchte und Getreidc, welche in
großen Massen vom verflosienen Jahre und in Folge der letztjährigen
Erndte vorhanden waren, wurden theils von Heinrich vertheilt, theils
dem Nachfolger hinterlasien.

Heinrich starb etwa um die zehnte Stunde am 28. Scpteniber
1167. Den Leichenfeierlichkeiten wohnte der Pfalzgraf Konrad bei,
mit ihm eine große Schaar Lehens- und Dienstleute. Sein Grab er-
hielt er am nördlichen Eingange der Hauptkirche, an dem Ort, welchcn
er sich zu Lebzeiten besiimmt hatte. Beim Herstellen des Grabes fand
sich eia Grab aus früheren Zeiteu, worin Priestergewande, Sandalen
und cin Abtsstab lagen, von wem, wiffen wir uicht. Mau setzte ihm
einen Grabslein mit einfacher Jnschrift, welche der Nachwelt seinen Na-
men, seine Verdienste und sein Andenken überlieferte.

XXXII.

äeis flinhliillrie^iZjie Abt 1107 — 1198.

Allmäliger Vcrfall.

Komsiil!, l!er IMr Abt 1214—1226.

Das Fürstenthum Lorsch fällt an Mainz. — Die Bcnedictiner-
abtei wird dcm Prämonstratcnscrorden übcrgcbcn.

Mit dem Tode des über alles Lob erhabenen AbtS Hcinrich schien
alles Leben aus dcm Kloster gewichen zu seiu. Heiurich wußtc vermöge
seincr geisiigen Kraft das schon ivankende Gebäude zu halten; da ihm
aber kein ähnlicher Abt folgte, mußte das Kloster gcistig wie materiell
zu Grunde gehen. Heinrichs Nachfolger, Sighard, wurde aus dem
Kloster Hirsau nach Lorsch berusen. Er war vou vornehmer Herkunft,
besaß aber nicht die Eigenschaften seines großeu VorgäugerS. Durch
seine Verwanötschast mit dem Erzbischofe Konrad von Mainz und dem,
später Herzog von Bayern gewordeiien, Pfalzgrafeu Otto crlaugte er
1179 von Pabst Alexander lll. ein ausgedchntes Privilegium, iu welchem
der Pabsi dem Kloster seinen besondern Schutz zusagt, allcn Besitz dcr
Klösler in Lorsch, Alteiimünster, Abrahamsbeig, Michelstadt, Kapcllcn
und Neuburg bestätigte. Feruer schärste der Pabst ein, Niemand dürfe
 
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