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Schwärzer Launen.

Auf der bayerischen Grenze in der Scharnitz treibt seit
Jahren eiir verwegener Mensch das Schwarzmachen, welchen
wir eben so gut beim rechten Namen zu nennen wüßten, wie
die Mautner und Grenzjäger, die oft genug seine Bekanntschaft
machten, den wir aber in diesen Blättern umtaufen wollen,
ihm und uns zu lieb. Er könnte, wenn er's erführe, die
Veröffentlichung seines Namens falsch verstehen, da dieser bis-
her nur in Steckbriefen gedruckt zu lesen war. und daß es
' sich mit dem Manne nicht gut in einer gewiffen Spannung
i lebt, werden wir aus dieser Geschichte baldigst erfahren.

Der „Ranggelbube" , wie er heißen soll, so gut er auch
alle Kniffe und Pfiffe seines Handwerks kannte, und obendrein
die Keckheit von einem Dutzend seiner Spießgesellen allein im
Leibe hatte, war auch nicht immer glücklich in seinen Geschäf-

ten. wie das allen Leuren begegnet, die durch etwas gewagte
Speculanonen reich werden wollen.

Bei dem Gewerbe, dem er sich gewidmet halte, und für
das zufällig keine Patente ertheilt werden. rechnen die Aus-
übenden nicht ohne Scharfsinn darauf, daß diejenigen, die
ihnen einen Strich durch die Rechnung machen sollen , solch es
unterbleiben lasten, oder wenigstens es nicht sehr ernstlich da-
mit nehmen. Es ist ein leidiges Geschäft, bei Tag und Nach t
auf allen Jöchern umher zu kriechen. auf daß man zum
Schluste, ob eines Pfundes Kaffee oder einer Rolle Tabak,
von einem Schmuggler auch noch todt geschaffen werden könne,
und wenige Menschen werden sich, auch wenn sie dafür bezahlt
werden, dazu berufen fühlen.

So hatte denn auch der Ranggelbube in Erfahrung
gebracht, daß die Zöllner es vorzögen, bei Weib und
Kind ruhig zu schlafen, und, wenn sie ihm etwa ein-
mal auf einer Streife begegneten, in einem großen Bo-
gen seitab auszuweichen, sobald sie ihn mit der Kraxe auf
dem Rücken und dem Stutzen in der Hand in weiter Ferne er-
! spähten. Deßhalb war er ganz zuttaulich geworden, lief am
hellsten Tage mit seiner Waare, und rief den Grenzjägern den
freundlichsten guten Morgen zu, wenn er auf irgend einer
Hochalpe ein verzagtes Paar dieser Grünspechte auffiiegen sah;
ob dieser großen Sicherheit aber gab er sich kaum mehr die
Mühe, zu erfahren, was in der umpfahlten Mautnerherberge


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schwärzer-Launen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Resch, Josef
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gefangener <Motiv>
Gefängnis <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 1.1845, Nr.14, S.105
 
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