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Die Literatur im zwa

an dem morschen Gebäude der absterbenden Tradition durch den
Hauch ihrer Geister in's Wanken brachten. Theobald Grimm's
elfhundertbändiger Roman „Das dicke Nichts" bildet die literarische
Wasserscheide zwischen Alt und Neu. In dem ersten Baud schildert
er den Schauplatz seines Romaues, ein Bauernhäuschen auf einer
durch dreitägigen Regen aufgeweichten Landstraße. Und wie schildert
er denselben, damit der Leser Gelegenheit habe, sich mit allen
Fasern seiner freundlichen Seele in die grundlegende Situation zu
vertiefen? Er schreibt:

Erstes Capitel: Ziegel. . . und noch ein Ziegel. . . und noch
ein Ziegel. . . und noch ein Ziegel. . . durch 34 Seiten . . . dann
12 Seiten Gedankenstriche. . . dann folgen wieder 21 Seiten. . .
Ziegel. . . und noch ein Ziegel. . . und noch ein Ziegel. . . und
noch ein Ziegel...-Bauernhäuschen!!!

Zweites Capitel: Tropfen. . . und noch ein Tropfen. . . und
noch ein Tropfen. . . und noch ein Tropfen durch 68 Seiten. . .
daun 15 Seiten Gedankenstriche . . . dann folgen wieder 54 Seiten . . .
Tropfen. . . und noch ein Tropfen. . . und noch ein Tropfen. . .
— — — Regen!!!

zigsten Jahrhundert. 153

Drittes Capitel: Pfütze . . . und noch eine Pfütze . . . und noch
eine Pfütze. . . und noch eine Pfütze. . . durch 11 Seiten. . . dann
6 Seiten Gedankenstriche. . . dann folgen wieder 8 Seiten . . .
Pfütze. . . und noch eine Pfütze. . . und noch eine Pfütze. : . und
noch eine Pfütze... — — — Landstraße!!!

Der Erfolg des „Dicken Nichts" war ein beispielloser und
wurde nur noch übertroffen durch die Aufnahme, die Grimm's
zweiter Roman „Das tanzende Geld" fand.

Er entwirft in demselben ein grelles Licht von dem unermeß-
lichen Reichthum eines amerikanischen Millionärs. Das elfte
Capitel des vierhundertsten Bandes, in welchem Grimm in geradezu
nervenpackender Weise den jährlichen Zinsenertrag des amerika-
nischen Vermögensmonstrums beleuchtet, will ich Ihnen als Schluß
meiner heutigen Vorlesung zum Vortrag bringen. Es lautet:
. . . Dollar. . . und noch ein Dollar. . . und noch ein Dollar. . .
und noch ein Dollar. . . und noch ein Dollar. . . und noch ein
Dollar. . . und noch ein Dollar. . . und noch ein Dollar. . . und
noch ein Dollar... in infinitum.

3L pserhoser.

Luftgrenze.


„Gehört dieser Grund hier schon zu dem Luftcurort Schnappweiler?' — „Rein, der

g'hört zum Nachbardorf. Die
gute Luft fangt erst da
drüben hinter dem Grenzstein
an!" _

Aus der höheren Töchter-
schul c.

Lehrerin: „..An der Spitze
eines Heeres von 90 000 Mann
zu Fuß und 12000 Reitern setzte
Hannibal über die Alpen, 37
Kriegselephanten mit sich füh-
rend !"

Trud ch en (leise seufzend):
„Ach Gott, das arme Edelweiß!"

Directrice: „Erzählen Sie
mir jetzt von den Erober-
ungen Karls des Großen!"

Schülerin (verlegen): „Von
den „Eroberungen"?! ..Ach,
aus dem Privatleben Karls
des Großen weiß ich gar Nichts!"

i
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Literatur im zwanzigsten Jahrhundert" "Luftgrenze"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Grieß, Rudolf
Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2801, S. 153

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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