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Angestellten in Empfang; er
schien nicht das Geringste zu
merken und lud Alle Abends
zu Tisch.

Bei der Tafel ging es
hoch her — viel reicher, als
inan es dein genauen Ehef
zugetraut hätte. Toast folgte
auf Toast. Schließlich ergriff
noch Stadtrath Rlingelmann
das lvort: „Mein Trink-

spruch", Hub der Redner an.

„gilt den Herren eingestell-
ten iiieiires freundes. Nicht
nie ine Sache wäre es, sie
zu feiern als treue Mitar-
beiter ihres verehrten Ehefs,
die ihm zu seinen großen
Erfolgeii durch hingebende
Arbeit init verholfen. In
meiner Eigenschaft als Ver-
walter der städtischen Armen-
kasse habe ich ihnen zu danken; denn inein hochzuverehrender
freund, der Herr Aominerzienrath, ging wohl nicht fehl in der
Annahme, daß für die darbenden Mitbürger, für die hungernden
grauen und frierenden Rinder, welche mein Büreau in: Rath-
hause gerade jetzt so zahlreich belagern, jene, blaue Scheine
enthaltenden Couverts bestimmt sind, die sich am Boden
der einzelnen von Ihnen dargebrachten Aiftchen Cigarren vor-
fanden . . . Auf Ihr Wohl, meine Herren! 2tuf Ihren Ldelmuth
leere ich jetzt mein Glas, wie Sie Ihre Börsen leerten für Ihre
Mitmenschen!" — —

Im „Tageblatt" stand am folgenden Morgen:

Armenkasse:

Anläßlich des Rommerzienrath (Hualmheim'schen festes gingen ein:

Prokurist Müller
Buchhalter Schnitze.
Kommis Meier . .
volontair Lehmann
Lehrling Schnauz .
„ Ratz . .

Summa: Z05 Mk.

Allen Gebern herzlichsten Dank.

Die städtische Armen-Deputation:

R l i n g e l m a n n,

StaMratfy.



ßokvades dev ^weede.

„Dee awev iewev diese Frau,

Ich ärg’ra mich noch grien un blau!“

Ko klagt Hera Mepeu laut bei ’n Skat. -
„„61"", spricht sei' Fremd, der Kteierrach,
„„Ich warne Sie vor Hergerei,

'S gommt nischt Sescheidtes 'raus derbei.
Sie missen sich wie soll ich sagen —
He’ bischen philosoph'sch betragen.

Df diese Hrt behandelde's
Der sel'ge Grieche Kokrades.

Wenn seine Frau Sgsndal gemacht,

Fjat er als Fhilosoph gelacht.""

Herr Meper merkt sich das genau
Du' wendet's ahn bei seiner Frau. —
„„Du', liewer Fremd?"" so fragt der Rail)
Heilt vage d'rus beim nächsten Skat.
„Du'", fragt Herr Leper da derquer,
„War Sokrades ä' Millionär?" —

„ „He' Millionär? wieso, Herr Meper?" " -
„Da, mich gommt 's Dachen hellisch dheier!
Ihr Hath, Herr Hath, du meine Siede,
Sost't mich drei neie Sommerhiede,

'De Dokderrechnungk newenbei
Un siewen Wochen Dordernep!"

Edwin Lovmsnn.

Der höfliche Eisenbahnen g.

AN einem Bahn-Restaurant harrt Herr
Kohle des nächsten Eilzuges. Da dieser eine
bedeutende Verspätung hat, bestellt sich Herr
Kohle ein „Dässchen Mogga", und wartet
geduldig weiter.

Da entsteht plötzlich ein furchtbares Ge-
rassel. Steine, Holzstücke, Fensterscheiben und
andere Gegenstände fliegen Herrn Kohle um
den Kopf herum, und vor ihm steht pustend
und fauchend die Lokomotive des Eilzuges,
welcher durch verfehlte Wechselstellung in
das Bahnhofrestanrant eingedrungen war.
Während Alles entsetzt davoneilt, erhebt
sich Herr Kohle mit verbindlichem Lächeln


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Fatal"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 116.1902, Nr. 2957, S. 148
 
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