Aus der guten alten Zeit.
53
Fürst (zum Bürgermeister einer kleinen Stadt):
„Wie viele Einwohner hat Ihre
Stadt?" — Bürgermeister
(verlegen): „Das, Durchlaucht,
weiß ich nicht. Aber ich werde
sie sogleich zählen gehen!"
Im Eifer.
„Haben Sie, Herr Director,
tüchtige Schauspieler bei Ihrer
Truppe?" —„Und ob! Da ist mir
zum Beispiel neulich einer im Eifer
als alter M o h r im Thurm wirk-
lich verhungert!"
Individuelle Anschnnung.
Kunde: „Ich möchte einen ver-
nünftigen Liebesbriefsteller!"
Gehilfe (alter Junggeselle):
„Bedauere, den gibt es nicht!"
Reue Kunst.
Aum Kamenstag erhielt ich jüngst
Geschenkt präsente, viele.
Darunter auch ein seltsam' Ding
In hochmodernem Stile.
Es war von Ainn, gebaucht, gebeult,
Mit hohen spitzen Ecken.
Ich konnte allerlei an ihm,
Kur nicht den Zweck entdecken.
Da nahm ich's, ging zum Händler
hin,
Wo es gekauft, und fragte.
Der wog es sinnend in der Hand,
Strich sich den Bart und sagte:
„Klan kann sich viel und mancherlei
Und Selt'nes dabei denken.
Es ist apart. Und eignet sich
Am besten — zum Verschenken!"
Berthold Ruhnert.
U u d a »k b a r.
„Nun, lieber College, wie geht
denn hier in diesenl Neste die
Praxis?" — „Einfach erbärmlich!
Kein Mensch wird krank; vorigen
Herbst habe ich meine ganze Obst-
ernte unter die Dorfjugend
vertheilt, 's war aber auch um-
sonst!"
Ein Comp lim ent.
„Nun, schmeckt's Jhueir, Herr Doc-
tor?" — „Mit Ihren Schweins-
knöchelu steh'n Sie wirklich groß
da, Frau Wirthiu!"
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Fürst (zum Bürgermeister einer kleinen Stadt):
„Wie viele Einwohner hat Ihre
Stadt?" — Bürgermeister
(verlegen): „Das, Durchlaucht,
weiß ich nicht. Aber ich werde
sie sogleich zählen gehen!"
Im Eifer.
„Haben Sie, Herr Director,
tüchtige Schauspieler bei Ihrer
Truppe?" —„Und ob! Da ist mir
zum Beispiel neulich einer im Eifer
als alter M o h r im Thurm wirk-
lich verhungert!"
Individuelle Anschnnung.
Kunde: „Ich möchte einen ver-
nünftigen Liebesbriefsteller!"
Gehilfe (alter Junggeselle):
„Bedauere, den gibt es nicht!"
Reue Kunst.
Aum Kamenstag erhielt ich jüngst
Geschenkt präsente, viele.
Darunter auch ein seltsam' Ding
In hochmodernem Stile.
Es war von Ainn, gebaucht, gebeult,
Mit hohen spitzen Ecken.
Ich konnte allerlei an ihm,
Kur nicht den Zweck entdecken.
Da nahm ich's, ging zum Händler
hin,
Wo es gekauft, und fragte.
Der wog es sinnend in der Hand,
Strich sich den Bart und sagte:
„Klan kann sich viel und mancherlei
Und Selt'nes dabei denken.
Es ist apart. Und eignet sich
Am besten — zum Verschenken!"
Berthold Ruhnert.
U u d a »k b a r.
„Nun, lieber College, wie geht
denn hier in diesenl Neste die
Praxis?" — „Einfach erbärmlich!
Kein Mensch wird krank; vorigen
Herbst habe ich meine ganze Obst-
ernte unter die Dorfjugend
vertheilt, 's war aber auch um-
sonst!"
Ein Comp lim ent.
„Nun, schmeckt's Jhueir, Herr Doc-
tor?" — „Mit Ihren Schweins-
knöchelu steh'n Sie wirklich groß
da, Frau Wirthiu!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der guten alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2975, S. 53
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg