Fliegende Blätter (117.1902 (Nr. 2971-2996))

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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern und
[9. Zeitungs-Expeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich einmal.

Preis, halbjährlich (26 Nrn.): für Deutschland

(Alle Rechte für sämmtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)

2939.

6 M> 70, per Kreuzband 7 M 50 H, einzelne
Nummer 30^; — für Oesterreich-Ungarn 8 K.,
per Kreuzband 8 K. 50 h., einzelne Nummer 36 h.; L17. Bd.
— für die anderen Länder des Weltpost-
vereins 8 t/lt.

<MMnd so war's Frühling geworden. Im Walde blühte und
duftete es; die Bäume zeigten einander'das neue grüne
' Uleid, die Blümchen streckten zaghaft ihre Uöpschen aus
der grünen Uülle, und der wind fuhr durch die Aefte von Baum

zu Baum, von Strauch zu Strauch und raunte
einem Jeden kosend zu: „wie schön ist doch
-der Frühling!"

Auch der Graf, der durch den Wald ging,
freute sich dieser jdracht. Tr lächelte vergnügt
und ertappte sich sogar dabei, daß er ein
Liedchen pfiff. Doch war das nicht recht von
ihm! Gerade heute war es ein Jahr, daß
er seine Gattin verloren, und er trug doch
noch die Trauerkleider. Und wer die Selige
gekannt hatte I wie streng und gläubig die
gewesen war! Mit fester lfand hatte sie kfaus
und kfof und — Mann regiert; den Letzteren
noch über's Grab hinaus. Lr hatte ihr ver-
sprechen müssen, ein volles Jahr um sie zu
trauern. Lr hatte es redlich gehalten bis heute. Doch heute
lächelte er vor sich hin und pfiff vergnügt.

Und siehe, als ob sein Lächeln einen Zauber aus den Wald
ausübte, so fingen die Blumen an, mehr zu duften, die Bögel

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