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Zeitungserpeditionen angenommen. 9

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XII. Nr,.

sind so gut wie mein," wiederholte der Rottmeister triumphi-
rend. „Aber," fuhr er plötzlich auf, „da ich eben vom Wein
rede, Frau Wirthin, denkt Ihr denn, daß ein Mann wie ich,
der zwei Türkenkricge mitgemacht, der mit den Höchsten bet
Hofe wie mit seines Gleichen spricht, der jetzt volle sechs
Stunden, ehe dieser heidnische Spuk vorübcrzog, unter Ge-
wehr gestanden, denkt Ihr denn, daß ich hierher gekommen bin,
um meine durstende Kehle heiser zu sprechen, ohne einen Labe-
trunk zu haben? sollte mein Tummler nicht schon längst gefüllt
vor mir stehen, he! oder glaubt Ihr, ich werde Euch Eure
armseligen paar Maas Krätzer nicht bezahlen?"

„Ihr sitzt heute auf recht hohem Pferde, Herr Rottmeister,"
entgegnete die Wirthin zum goldnen Schwert, ihm näher tre-
tend. „Seht Ihr denn nicht, daß ich schon im Begriff bin,
Euch zu bedienen, trotzdem, daß Ihr diesmal höher als je
ins Kerbholz verzeichnet?"

„Und Ihr habt eine eigne Gabe mich zu erinnern, daß ich
Euer täglicher Gast gewesen bin, und seid sehr undankbar ge-
gen das Verdienst, was ich mir um Eure Verwandtschaft er-
worben," schalt der Trabant. „Wenn Ihr noch länger mit
leerem Kruge mir zur Qual hier stehen bleibt, so behalte ich
meine Nachricht für mich und werde mich um ein ander Quar-
tier umschauen."

„So theilt nur mit, was Ihr Gutes zu berichten habt,"
fiel Rudolph ungeduldig ein.

„Nicht eine Sylbe," ries der Rottmeistcr trotzig, „ehe ich
nicht erst einen kräftigen Zug gethan."

Auf einen Wink Rudolph's entfernte sich die Wirthin,
welche nicht übel Lust zu haben schien, den Durstigen noch
länger warten zu lassen, und kehrte bald mit dem vollen Kruge
des Rottmcisters zurück, welchen derselbe auf einen Zug leerte,
behaglich seinen Bart strich, und sich dann mit der Stimme
eines herablassenden Gönners zu Rudolph wendete.

„Gute Nachricht?" rief Rudolph, während Anna schüchtern
näher trat, indeß die Wirthin aus der Reihe der Krüge das
mächtige Trinkgefäß des Rottmeistcrs hervorsuchte, und das-
i selbe in der Hand haltend, neugierig am Ausgange des Zim-
' mers stehen blieb.

„Ja gute, sehr gute Nachricht, und Eure zehn Maas Wein

DeS Churfürsten Hofjäger.

(Fortsetzung.)

»
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Des Churfürsten Hofjäger"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
König <Motiv>
Karikatur
Krieger <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 273, S. 65
 
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