222 Genau befolgt.
Sie: „Aha, Du Don Juan, erwisch' ich Dich 'mal mit
dem Dienstmädchen!" — Er: „Aber, Liebste, hast Du nicht
selbst gesagt: man müßte immer hinter ihr her sein?!"
ers/" Die Kokette, ■\S'<2>
o lebt Madame?" — Verborgen auf dem Land. —
„Verborgen sie? die es so lang verstand
In der Gesellschaft obenauf zu schwimmen?
Was konnte sie zu dieser Flucht bestimmen?" —
Solang's nur ging, das Altern zu maskieren
Durch Toilettenkniff und durch Tournüren,
Durch genial erfundene Prozeduren,
Durch Retuschierung der verdacht'gen Spuren,
Durch weises Übermänteln und Verdecken,
Da hielt sie sich, die Gnädige; - doch jetzt . . .:
Wenn sie das Alter nicht mehr kann verstecken.
Versteckt sich die Kokette selbst zuletzt.
Alois Wohlmuth.
„Kürzlich?
Studiosus Huber, dessen Moneten gegen Monatsschluß zu
Ende gehen, beschließt, bei der ihm befreundeten Familie des
Privatiers Kleinlich „Mittagessen zu schinden". Zu diesem Zweck
macht er so gegen 3/<i 12 Uhr dort Besuch. — Die gnädige Frau
empfängt ihn sehr liebenswürdig, sagt aber nicht, als Huber
gegen 12 Uhr schüchterne Anstalten trifft, sich zu empfehlen:
„Bleiben Sie doch zum Essen da!" sondern nur: „Wir würden
uns freuen, Sie einmal mittags bei uns zu sehen. Kommen
Sie doch — ganz zwanglos — wir essen stets um 'kl Uhr." -
Huber geht. — Um 'hl Uhr klingelt es. Studiosus Huber betritt
das Speisezimmer und geht mit dem liebenswürdigsten Lächeln
auf die erstaunte Hausfrau zu: „Gnädige Frau," sagte er, „waren
so gütig, mich kürzlich zum^Mittagessen einzuladen —
— ich bin so frei!"
Sie: „Aha, Du Don Juan, erwisch' ich Dich 'mal mit
dem Dienstmädchen!" — Er: „Aber, Liebste, hast Du nicht
selbst gesagt: man müßte immer hinter ihr her sein?!"
ers/" Die Kokette, ■\S'<2>
o lebt Madame?" — Verborgen auf dem Land. —
„Verborgen sie? die es so lang verstand
In der Gesellschaft obenauf zu schwimmen?
Was konnte sie zu dieser Flucht bestimmen?" —
Solang's nur ging, das Altern zu maskieren
Durch Toilettenkniff und durch Tournüren,
Durch genial erfundene Prozeduren,
Durch Retuschierung der verdacht'gen Spuren,
Durch weises Übermänteln und Verdecken,
Da hielt sie sich, die Gnädige; - doch jetzt . . .:
Wenn sie das Alter nicht mehr kann verstecken.
Versteckt sich die Kokette selbst zuletzt.
Alois Wohlmuth.
„Kürzlich?
Studiosus Huber, dessen Moneten gegen Monatsschluß zu
Ende gehen, beschließt, bei der ihm befreundeten Familie des
Privatiers Kleinlich „Mittagessen zu schinden". Zu diesem Zweck
macht er so gegen 3/<i 12 Uhr dort Besuch. — Die gnädige Frau
empfängt ihn sehr liebenswürdig, sagt aber nicht, als Huber
gegen 12 Uhr schüchterne Anstalten trifft, sich zu empfehlen:
„Bleiben Sie doch zum Essen da!" sondern nur: „Wir würden
uns freuen, Sie einmal mittags bei uns zu sehen. Kommen
Sie doch — ganz zwanglos — wir essen stets um 'kl Uhr." -
Huber geht. — Um 'hl Uhr klingelt es. Studiosus Huber betritt
das Speisezimmer und geht mit dem liebenswürdigsten Lächeln
auf die erstaunte Hausfrau zu: „Gnädige Frau," sagte er, „waren
so gütig, mich kürzlich zum^Mittagessen einzuladen —
— ich bin so frei!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Genau befolgt"
"Kürzlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1911
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)