D'raus schwur er: „Ich belohne reichlich.
Wer mir das Kleinod wiederbringt!"
Ja so.
Sträfling (zum Zellengenossen): „Warum bist denn Du
hier?" — „Wegen einer kleinen Indiskretion. . . . Verletzung des
Briefgeheimnisses." — „Deswegen kommt man doch nicht in's Zucht-
haus?" — „Ja, es war 'n Geldbrief."
Das Osterei und der Ring.
mir Arbeit geht Konditor Meier,
Dieweil schon balde Ostern naht.
Er weiß, da braucht man Ostereier
In jeder Farbe und Format.
Daß gänzlich unbehindert sei er,
Wird noch der Eh'ring abgestreift,
Worauf voll Arbeitslust Äerr Meier
Dann in die süße Masse greift.
Jedoch besagter Eh'ring rollte
Ganz heimlich wieder in den Brei.
Und plötzlich, wie's der Zufall wollte.
War er in einem Osterei.
Lerrn Meiers Schreck war unvergleichlich.
Als er sich wußte unberingt.
169
Ein ander Bild. — In ihrem Zimmer
Sitzt die Marie und ist betrübt;
Denn Meier senior paßt es nimmer.
Daß sie den Meier junior liebt.
In dem Moment tritt fröhlich singend
Der Junge ein — im Sonntagsstaat.
Ein Osterei der Liebsten bringend,
- Ein väterliches Fabrikat!
Nach erster inniger Begrüßung,
Wie's üblich in der Liebe Mai,
Versucht zu des Gesprächs Versüßung
Manschen »och das Osterei.
Doch weil sie auf 'was Lartes beiße.
Durchsuchte sie das süße Ding
Und fand auf diese Art und Weise
Den langvermißten Ehering.
Als Meier junior ihn erblickte,
Da war er wirklich sehr erfreut
Und rief: „Was uns bis jetzt nicht glückte,
Erreichen wir bestimmt noch — heut'!"
Wer mir das Kleinod wiederbringt!"
Ja so.
Sträfling (zum Zellengenossen): „Warum bist denn Du
hier?" — „Wegen einer kleinen Indiskretion. . . . Verletzung des
Briefgeheimnisses." — „Deswegen kommt man doch nicht in's Zucht-
haus?" — „Ja, es war 'n Geldbrief."
Das Osterei und der Ring.
mir Arbeit geht Konditor Meier,
Dieweil schon balde Ostern naht.
Er weiß, da braucht man Ostereier
In jeder Farbe und Format.
Daß gänzlich unbehindert sei er,
Wird noch der Eh'ring abgestreift,
Worauf voll Arbeitslust Äerr Meier
Dann in die süße Masse greift.
Jedoch besagter Eh'ring rollte
Ganz heimlich wieder in den Brei.
Und plötzlich, wie's der Zufall wollte.
War er in einem Osterei.
Lerrn Meiers Schreck war unvergleichlich.
Als er sich wußte unberingt.
169
Ein ander Bild. — In ihrem Zimmer
Sitzt die Marie und ist betrübt;
Denn Meier senior paßt es nimmer.
Daß sie den Meier junior liebt.
In dem Moment tritt fröhlich singend
Der Junge ein — im Sonntagsstaat.
Ein Osterei der Liebsten bringend,
- Ein väterliches Fabrikat!
Nach erster inniger Begrüßung,
Wie's üblich in der Liebe Mai,
Versucht zu des Gesprächs Versüßung
Manschen »och das Osterei.
Doch weil sie auf 'was Lartes beiße.
Durchsuchte sie das süße Ding
Und fand auf diese Art und Weise
Den langvermißten Ehering.
Als Meier junior ihn erblickte,
Da war er wirklich sehr erfreut
Und rief: „Was uns bis jetzt nicht glückte,
Erreichen wir bestimmt noch — heut'!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Osterei und der Ring"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 140.1914, Nr. 3584, S. 169
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg