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Gü, Oepmaneliker- ^puk.
Xn der Schlucht von der 0ei[ter-
miihle
hört man die Sage geh n:
Sie mahlt und mahlt durch die Nackte
Und kein Stäubchen Mehl i[t zu teh’n.
Dort sitzt ein modernes Malweib
Und dem geht es just so —
o Braus:
6s malt und malt alle tage
Und es wird auch nichts daraus.
Tr. P.
S »tu m «vis ch.
Bericht: Gestern würbe her Altbürgermeister ab-, her neue
Bürgermeister ein-, die bezügliche Entschließung fest- und sobauu
bie Beratung ansgesetzt.
—*-» Der Nudelteig. —
Merr Privatier Xaver Schragmeier ist seit bem Krieg Stratege.
Über alles weiß er Auskunft.
Heute hat er seiner Frau erklärt, baß bie neue Schlachtfront
wegen ber weittragenben Gewehre viel, viel länger wäre als früher.
„Also verstehst, Emerentia," sagt er, „ba fangt also ber oane
General an unb ziagt bie Schlad)tfront links unb rechts so weit,
bamit baß er bie airbern umzingelt. Nacha ziagt aber ber airbere
General bie seinige noch weiter, bamit baß er beir oaueu einklammert,
verstehst. Unb nacha ziagt ber bie seinige wieber weiter auseinanber.
Nacha wieber ber anbre. Unb allaweil wieber weiter unb weiter . . ."
Währenb ber Erklärung bereitet bie Emerentia ihren Nubelteig
unb ivalzt ihn so bünn als möglich aus.
„Aber," sagt bie Emerentia im Walzen, „wie lang geht benn
nacha bes Auseinanberziagn von bie zwoa General'?"
„Oasach so lang, bis bie oane Schlachtlinie so bünn iverb', baß
f zerreißt unb a' Loch kriagt."
Da macht bie Emerentia einen letzten Walzer über ihren Teig.
„Jesses," schreit sie unb beutet auf ein Loch im Teig, „nacha
is also bie neue Schlachtorbnung akkurat aso als wie a' Nubeltoag!"
Tr. M.
In der Begeisterung.
„Was sehe ich, Georg, Sie trinken von meinem Kognak?" —
„Gnä' Herr entschuldigen, ich war so in Begeisterung ... es ist
nämlich eben wieder eine Siegesnachricht eingetroffen!"
Glosse.
„Ein Geheimnis ist entweder nicht wert, gehütet zu werden,
oder zu gut, um es zu behalten", sagen die Frauen, die alles
weitererzählen. _____ x.
Ein srt| wacher Trost.
Ultima tu »i.
Krause geleitet seinen Freund, der zum Militär einrücken
muß, nach dem Bahnhof. Beim Abschied sagt er: „Also Du
kannst Dich daraus verlassen, alter Freund, die zwölf Schoppen,
die Du täglich getrunken hast, übernehme ich!"
Das Zanberwort.
Dienstmädchen (das sich verspätet hat, draußen rufend):
„Frau Müller . . . Frau Meier . . . Frau Lehmann . ..!"
(Nichts int Hause rührt sich) „Gnä' Frau . . .!" (Sämtliche
Fenster fliegen auf) „Wer ruft da unten?"
R a ri) s üchti g.
Arzt (zum Kollegen): „Einen niederträchtigen Streich hat
der entlassene Diener mir noch gespielt!" — „Auf welche
Weise?" — „Denken Sie, dem reichen Krenzbauer, den ich seit
zwei Jahren behandle, hat er verraten . . . daß er schon
längst wieder gesund ist!"
„Weißt ®', Alte, Dein ewiges Gekeife Hab' ich satt, jetzt gibst D'
'mal eine Ruh', und wenn Du wieder anfangst, nachher zieh' ich mit
in 'n Krieg . . verstanden? . . Ich will auch 'mal mein' Frieden!"
Gü, Oepmaneliker- ^puk.
Xn der Schlucht von der 0ei[ter-
miihle
hört man die Sage geh n:
Sie mahlt und mahlt durch die Nackte
Und kein Stäubchen Mehl i[t zu teh’n.
Dort sitzt ein modernes Malweib
Und dem geht es just so —
o Braus:
6s malt und malt alle tage
Und es wird auch nichts daraus.
Tr. P.
S »tu m «vis ch.
Bericht: Gestern würbe her Altbürgermeister ab-, her neue
Bürgermeister ein-, die bezügliche Entschließung fest- und sobauu
bie Beratung ansgesetzt.
—*-» Der Nudelteig. —
Merr Privatier Xaver Schragmeier ist seit bem Krieg Stratege.
Über alles weiß er Auskunft.
Heute hat er seiner Frau erklärt, baß bie neue Schlachtfront
wegen ber weittragenben Gewehre viel, viel länger wäre als früher.
„Also verstehst, Emerentia," sagt er, „ba fangt also ber oane
General an unb ziagt bie Schlad)tfront links unb rechts so weit,
bamit baß er bie airbern umzingelt. Nacha ziagt aber ber airbere
General bie seinige noch weiter, bamit baß er beir oaueu einklammert,
verstehst. Unb nacha ziagt ber bie seinige wieber weiter auseinanber.
Nacha wieber ber anbre. Unb allaweil wieber weiter unb weiter . . ."
Währenb ber Erklärung bereitet bie Emerentia ihren Nubelteig
unb ivalzt ihn so bünn als möglich aus.
„Aber," sagt bie Emerentia im Walzen, „wie lang geht benn
nacha bes Auseinanberziagn von bie zwoa General'?"
„Oasach so lang, bis bie oane Schlachtlinie so bünn iverb', baß
f zerreißt unb a' Loch kriagt."
Da macht bie Emerentia einen letzten Walzer über ihren Teig.
„Jesses," schreit sie unb beutet auf ein Loch im Teig, „nacha
is also bie neue Schlachtorbnung akkurat aso als wie a' Nubeltoag!"
Tr. M.
In der Begeisterung.
„Was sehe ich, Georg, Sie trinken von meinem Kognak?" —
„Gnä' Herr entschuldigen, ich war so in Begeisterung ... es ist
nämlich eben wieder eine Siegesnachricht eingetroffen!"
Glosse.
„Ein Geheimnis ist entweder nicht wert, gehütet zu werden,
oder zu gut, um es zu behalten", sagen die Frauen, die alles
weitererzählen. _____ x.
Ein srt| wacher Trost.
Ultima tu »i.
Krause geleitet seinen Freund, der zum Militär einrücken
muß, nach dem Bahnhof. Beim Abschied sagt er: „Also Du
kannst Dich daraus verlassen, alter Freund, die zwölf Schoppen,
die Du täglich getrunken hast, übernehme ich!"
Das Zanberwort.
Dienstmädchen (das sich verspätet hat, draußen rufend):
„Frau Müller . . . Frau Meier . . . Frau Lehmann . ..!"
(Nichts int Hause rührt sich) „Gnä' Frau . . .!" (Sämtliche
Fenster fliegen auf) „Wer ruft da unten?"
R a ri) s üchti g.
Arzt (zum Kollegen): „Einen niederträchtigen Streich hat
der entlassene Diener mir noch gespielt!" — „Auf welche
Weise?" — „Denken Sie, dem reichen Krenzbauer, den ich seit
zwei Jahren behandle, hat er verraten . . . daß er schon
längst wieder gesund ist!"
„Weißt ®', Alte, Dein ewiges Gekeife Hab' ich satt, jetzt gibst D'
'mal eine Ruh', und wenn Du wieder anfangst, nachher zieh' ich mit
in 'n Krieg . . verstanden? . . Ich will auch 'mal mein' Frieden!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Permanenter Spuk" "Ultimatum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3610, S. 168
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg