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konnte noch immer nicht sehen — wann er endlich reden dürfte —
nnd des Sieges Wonne schlürfte. — Der aber von den drei Kamel-
knechten — der zn seiner Rechten — dem Alten am nächsten
stand — und seine Ungeduld nicht mehr überwand — drückte ihm
ein Silberstück in die ksand — nnd fragte vertraulich leiser: -

„Sag' mir doch, Dn Weiser — es quält ja längst schon jeden
innendlich darf denn Omar reden??'

Da lächelte der Alte fein — nnd wisperte ihm in's Ghr
hinein: — „Reden darf er, der bjeldenknabe — sobald ich
fünfzig Piaster beisammen h a b e. — Denn Snleima, mein

Weib, meinte heut' beiin Fortgeh'n — mit weniger wollt' sie lange schweigen, das arme Lnderchel — 6ab' ich s', darf ec

mich abends nicht heimkommen seh'n. — Also muß er noch so reden — von mir aus ein ganzes Fuderchel" . . .

Wilhelm Herbert.

Verwegen.

Junger Bühnendichter: „Sie kommen
also auch zur Erstaufführung meines neuen
Stückes? Es sind zwei Akte!" — Bekann-
ter: „Und wenn's drei wären!"

Ein Kenner.

„Freuen Sie sich recht über die vielen Glück-
wünsche, die Sie zu Ihrer Auszeichnung be-
kommen haben?" — „Gewiß, aber noch mehr
freuen mich die, die nicht schreiben."

€('» Lied.

ticljf wenn ein wohlgeilbter Sänger,
€in literar’tcber Rattenfänger
Und kun(tbefli[[ner Uersarti[t,

Die lüorte wägt, die Silben mißt —
Dein, nur wenn ahnend, traumverloren,
Die Seele eines Dichtertoren,

(Jon Ceid gequält, von Lust beschwingt,
Ihr?ühlen, Hollen, tUUnschen singt —
Dann wird ein echtes Lied geboren,

Das ewig fort im Uolke klingt.

o. e. oi.

Bescheiden.

Arzt: „Sie können sich darauf verlassen,
in drei Tagen mache ich Sie Wieder gesund!"
— Patient: „Na, das tarn ich nicht ver-
langen, Herr Doktor, !vo ich Ihnen so selten
'Was - zn verdienen geb' . . . sagen wir acht
Tag'!"

B e i itt Photograp he n.

„Bitte, mein Herr, machen Sie ein frennd-
liches Gesicht!" — „Bedauere sehr, bin
Pessimist."

Z w e i Träum e.

Moritz nnd Sarah Meyerstein sitzen beim Morgenkaffee. „Moritz,
Hab' ich gehabt einen feinen Traum!" — „So — Sarah?" — „Hab'
ich geträumt von einem Brillantenkollier." — „So - Sarah?" —
„Hab' ich geträumt, Dn schenktest es mir — war ich glücklich,
Moritz!" — „Sarah, Hab' ich auch gehabt einen feinen Traum." —
„So — Moritz?" — „Hab' ich auch geträumt vor: einem Brillanten-
kollier." — „So — Moritz?" — „Sarah! . . . Ich war auch sehr
glücklich." — „Ach, Du guter Moritz!" — „Hab' ich geträumt,
ich hätte es Dir iricht geschenkt."

I m m e r dieselbe».

Professor Wismnth nrrd Professor Griesmus treffen sich au!
der Straße.

„Ach, Herr Kollega," sagt Wismnth, „eben war ich bei Jhnew
um Ihnen eine wichtige Nachricht zu bringen!" — „Wirklich?
sagt Griesmus. „Ich bin ungeheuer begierig, sie zu erfahren.
tut mir wirklich furchtbar leid, daß wir rms nicht getroffen habe»!
— „Mir nicht minder, Herr Kollega!" erwiderte Wismnth.

Und mit einem bedauernden Händedruck scheiden die beides
Männer der Wissenschaft von einander.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wann darf Omar reden?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3733, S. 70

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