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Zeller, daneben aber steckte ein Zettel ü Dekagramm 7 Pfennig. Dar-
"ach kannte wohl mir ein genauer Kenner den Gesamtpreis bestimmen,
schließlich trat ich entschlossen ein. Der junge Verkäufer legte ein
Papier ans die Wage und sing an zu tvägcn. Genau — haargenau,
^>e ans der Goldwagc. Zuletzt legte er, ivie cs mir schien, ein
halb Gramm noch neben die Wurst auf die Schale. Nun nahm er
ciiteu Bleistift, riß ein Blatt vom Notizblock und rechnete lange
"’’t gefalteter Stirne. Er multiplizierte, addierte, einmal schien cs
ln'l7 als subtrahierte er auch. Dann seufzte er, sah alles nach
1 ’ninnl durch und überreichte mir die Valuta — es war ein Vc-
von 1 Mark 75,5 Pfennig. Der Preis schien mir unglaublich
verwirrend. Da begann er neuerlich zu rechnen. Zugleich
näherte sich der Geschäftsführer und rechnete mit. Es stimmte und
der junge Verkäufer strahlte vor innerer Befriedigung. Dann
zahlte ich, nahm die Wurst samt der Rechnung und entfernte mich.
Am Abend, da ich die Wurst verzehrte, übergab ich einem Freunde,
den ich als sehr tüchtigen Mathematiker kannte, die Rechnung zur
Prüfung. Lange saß der über sie geneigt, dann seufzte er:
„Falsch!" — „Wie? falsch?" schrie ich erregt. — „Das heißt, wie
man's nimmt", antwortete er, „die Multiplikation stimmt, aber
der Strich des Siebners ist zu lange, darum hat er sich als Tan-
gente vor die Null darunter gelegt und diese in eine 6 verwandelt.
Darum ist die Wurst um 6 Pfennig zu teuer." Ich stdhnte voll
Verzweiflung.
In einer modernen ftnnstnusstell»ng.
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erst vier Wochen hier!
„Was mag dieses Bild eigentlich vorstellen?" — Aufseher: „Ja, ich weiß ult
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Zeller, daneben aber steckte ein Zettel ü Dekagramm 7 Pfennig. Dar-
"ach kannte wohl mir ein genauer Kenner den Gesamtpreis bestimmen,
schließlich trat ich entschlossen ein. Der junge Verkäufer legte ein
Papier ans die Wage und sing an zu tvägcn. Genau — haargenau,
^>e ans der Goldwagc. Zuletzt legte er, ivie cs mir schien, ein
halb Gramm noch neben die Wurst auf die Schale. Nun nahm er
ciiteu Bleistift, riß ein Blatt vom Notizblock und rechnete lange
"’’t gefalteter Stirne. Er multiplizierte, addierte, einmal schien cs
ln'l7 als subtrahierte er auch. Dann seufzte er, sah alles nach
1 ’ninnl durch und überreichte mir die Valuta — es war ein Vc-
von 1 Mark 75,5 Pfennig. Der Preis schien mir unglaublich
verwirrend. Da begann er neuerlich zu rechnen. Zugleich
näherte sich der Geschäftsführer und rechnete mit. Es stimmte und
der junge Verkäufer strahlte vor innerer Befriedigung. Dann
zahlte ich, nahm die Wurst samt der Rechnung und entfernte mich.
Am Abend, da ich die Wurst verzehrte, übergab ich einem Freunde,
den ich als sehr tüchtigen Mathematiker kannte, die Rechnung zur
Prüfung. Lange saß der über sie geneigt, dann seufzte er:
„Falsch!" — „Wie? falsch?" schrie ich erregt. — „Das heißt, wie
man's nimmt", antwortete er, „die Multiplikation stimmt, aber
der Strich des Siebners ist zu lange, darum hat er sich als Tan-
gente vor die Null darunter gelegt und diese in eine 6 verwandelt.
Darum ist die Wurst um 6 Pfennig zu teuer." Ich stdhnte voll
Verzweiflung.
In einer modernen ftnnstnusstell»ng.
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„Was mag dieses Bild eigentlich vorstellen?" — Aufseher: „Ja, ich weiß ult
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In einer modernen Kunstausstellung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3734, S. 83
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg