Glicht Liebe war's, noch Mannentreu,
Als da die Brauen krümmte.
Nein, ein Gesetz der Heidenzelt,
Das also rauh bestimmte:
„Dem Herrn zu Wotans Seclenheer
Zolg' Roß und Rnecht von hinnen;
Der Srcme pfleg' auf finst'rem Pfad
Die Schar der Dienerinnen."
8rau Austrigiidens Hand war hart
Und scharf wie ihre Zunge,
Ei» Gaumsal oft die Buckelzier
Des Gürtels straft im Schwünge.
Nicht frummt ihr, daß sie mit der Magd
Im Hiinmel sollte singen
Das Ryrie, wie der Pfaffe sagt',
Sic wollte weiterschwingen
Das Strafgerät auf das Gcfolg,
Das sollte sie begleiten.
Samt ihrem Zelter, ihrem Falk
Und köstlichen Geschmeiden.
So dachte sie. Die Stunde schlug.
Und als Frau Austrigilde
(klm sich den Gatten und den Hof)
Ihr Ende nahen fühlte.
Da sprach sie: „Guntramnus, inein Herr,
Eh' ich von hinnen scheide,
Gebiete, wer auf letzter Fahrt
Zu Wotan mich geleite!"
Der Lönig strich den gelben Bart
Und blickte in die Runde.
Da hing geduckt' und blaff' Gesind'
Gar scheu an seinem Munde.
Vorüber strich der düst're Blick
2ln grauem Haar und Jugend -
Er wog Lao Alter, wog die Tat,
prüft Laster auch und Tugend.
Zuletzt das Auge hing gebannt
An Zween wohlbeleibten -
Nur dieses Paar mit hohem Haupt
Stand fest ZU Bettes Häupten.
Da lächelt er unmerklich, dann
Sagt er zur Aunigrnne:
„Dein letzter Wunsch sei mir Gebot,
<v Fürstin, meine Minne!
Dir sei an Fürstenschmuck und Rlcid,
was dich als Herrin künde.
Und daß ,nan dort in Ewigkeit
Als tausendschön dich finde.
So nimm noch die zween Ärzte mit
Zur Himmelskemenaten,
Mit Lräutertrank und Schwärenschmier
Dich fürder zu beraten."
Prof. Anrem «Zoffmann.
Als da die Brauen krümmte.
Nein, ein Gesetz der Heidenzelt,
Das also rauh bestimmte:
„Dem Herrn zu Wotans Seclenheer
Zolg' Roß und Rnecht von hinnen;
Der Srcme pfleg' auf finst'rem Pfad
Die Schar der Dienerinnen."
8rau Austrigiidens Hand war hart
Und scharf wie ihre Zunge,
Ei» Gaumsal oft die Buckelzier
Des Gürtels straft im Schwünge.
Nicht frummt ihr, daß sie mit der Magd
Im Hiinmel sollte singen
Das Ryrie, wie der Pfaffe sagt',
Sic wollte weiterschwingen
Das Strafgerät auf das Gcfolg,
Das sollte sie begleiten.
Samt ihrem Zelter, ihrem Falk
Und köstlichen Geschmeiden.
So dachte sie. Die Stunde schlug.
Und als Frau Austrigilde
(klm sich den Gatten und den Hof)
Ihr Ende nahen fühlte.
Da sprach sie: „Guntramnus, inein Herr,
Eh' ich von hinnen scheide,
Gebiete, wer auf letzter Fahrt
Zu Wotan mich geleite!"
Der Lönig strich den gelben Bart
Und blickte in die Runde.
Da hing geduckt' und blaff' Gesind'
Gar scheu an seinem Munde.
Vorüber strich der düst're Blick
2ln grauem Haar und Jugend -
Er wog Lao Alter, wog die Tat,
prüft Laster auch und Tugend.
Zuletzt das Auge hing gebannt
An Zween wohlbeleibten -
Nur dieses Paar mit hohem Haupt
Stand fest ZU Bettes Häupten.
Da lächelt er unmerklich, dann
Sagt er zur Aunigrnne:
„Dein letzter Wunsch sei mir Gebot,
<v Fürstin, meine Minne!
Dir sei an Fürstenschmuck und Rlcid,
was dich als Herrin künde.
Und daß ,nan dort in Ewigkeit
Als tausendschön dich finde.
So nimm noch die zween Ärzte mit
Zur Himmelskemenaten,
Mit Lräutertrank und Schwärenschmier
Dich fürder zu beraten."
Prof. Anrem «Zoffmann.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Frau Austrigild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)