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Herrn Graf's Tagebuch während seines Besuches in Berlin.

(Fortsetzung.)

Ich wollte ihn erst immer nach und ihn von
gebildete Thorheitigkeit zurückhalten, aber er war mir gar so
rasch aus die Augen gekommen. Ich hatte deshalb eine große
Sorge um Kohlen, weil ich firchtcte, daß er übergeeilte Streiche
machen würde. Er kam auch nicht wieder und ich wollte schon
hinaus, als auf einmal die Musik losging und ich nun da-
blciben mußte.

Auf einmal ging der große Vorhang wieder in die Höhe
und zeigte die Nchsiedents der Feenkönigin, wo diese mit ihren
gansen Engeln eben eine Bohlka tanzte. Aber wer kann
meinen Schrecken bemalen, als ich mitten unter die Engel Nie-
manden anders nicht als meinen Fremd und Reisegenossen den
kleinen Mahlermeistcr Kohle mit seinen Farbcntobf und
Mahlcmabbe stehe» sehe. Aber dieses war auch nur ein Moa-
ment, denn in demselben Augenblick ging in den Fußboden

eine große Klappe auf und Kohle versank zu
das große Gelächter der Zuschauer dahinein.
Ich schämte mich jetzt ordentlicht und beschloß
einstweilen Kohlen seinen Schicksahle überzu-
lassen, aber ich hatte auch keine Aufmerksam-
keit auf das Stück nicht mehr. Wie freite
ich mich hingegen, als nach eine viertel Stunde
Kohle blötzlich unbeschädigt hinter mir stand,
blos sein Hut hatte eine starke Quätschung
oben auf den Deckel bekommen und er selbst
einen blauen Fleck auf das linke Auge. Jetzt
erzählte mir Kohle mit hcimlichter Withigkeit,
daß er sich hinten hinauf geschlichen hätte
auf die Bihne und hätte eben wollen über das
Theeader laufen, weil'er in die andre Seite
den schlechten Vaterkönig sah, als auf einmal der
große Vorhang in die Höhe gezogen geworden war und er noch
mitten unter die Engelchens mit die ausgestobste Wadens gestanden
hätte. In diesen Augenblicke hätten sie ihn aber eine Klapp-
vcrscnkung unter die Füffe weggezogcn und dann wäre er unten
in einen finstern Keller mit lauter schreckliche Maschinerien ge-
fallen, wo sie ihn mit zauberarttgter Schnelligkeit zur Thüre
hinausgcsteckt hätten. Dieses war seine ganse schreckliche Ge-
schichte und jetzt hätte er fast geweint vor Boshaftigkeit, weil
oben auf die Bihne während diese Zeit der Königvatcr seine
Tochter erwischt und in das Gefängniß gesetzt hatte, der Mahler
aber wurde auch eingesteckt.

Zuletzt beendigte sich jedoch noch alles gatts gut, indem
daß der Minister auch in dieselbe Klappe fiel, wo vorhin Kohle
hineingefallen war und welches wahrscheinlich die königliche
Ungnädigkeit bcdeiten sollte. Dann wurde der Mahler mit
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Herrn Graf's Tagebuch während seines Besuches in Berlin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Störung
Maler <Motiv>
Tanz <Motiv>
Lachen
Tänzerin <Motiv>
Bühne <Motiv>
Karikatur
Publikum <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 22.1855, Nr. 512, S. 57
 
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