Bcstcllnnac» werden in allen Buch- und Kunst- 4t _ _ Erscheine» wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- vr,-,
H' Handlungen, sowie von alle» Postämtern und = OL 1 » für den Band von 26 Nummern 6 fl. 54 fv. AA,,< -- •
3eitn»g-erpeditio»eN angenommen._ mir.,.. - ..
' oder 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.
Ein englischer Liebhaber.
(Fortsetzung.)
Dann glaubte der Wirth sehr richtig, wie eö doch seine
Pflicht erheische, seinen Gast zu unterhalten. Mit dem schönen
Wetter meinte er sein Gespräch am Besten einleiten zu können.
Also auch damals schon diesen Nothnagel der Unterhaltung,
das schöne oder das schlechte Wetter! So wird Mancher aus-
rufcn und mit vollem Rechte, denn wenn man annimmt, wie
viel vom schönen und schlechten Wetter alltäglich verbraucht wird,
um ein gezwungenes Gespräch anzuknüpfen, so muß man sich
wahrhaftig höchlich verwundern, daß es überhaupt noch einen
Vorrath von den beiden oft genannten Sorten des Wetters
gibt.
„Recht schönes Wetter heute", begann also der Wirth,
„köstliche Luft, herrlicher blauer Himmel, ein prachtvolles Reise-
wetter."
„No, gar kein Reisuetter", brummte der Lord.
„Sie lieben also den blauen Himmel mit der Sonne !
nicht?" fuhr der Wirth betroffen fort.
„No, der blauer Himmeln ist sehr langweilig."
„Da haben Ihre Gnaden freilich recht", bekräftigte mög-
lichst rasch der Wirth, „freilich ist der blaue Himmel eigentlich
recht langweilig, so gar keine Abwechselung. Da ist doch der
bedeckte, graue Himmel weit unterhaltender; da sieht man doch
hier eine Wolke, da eine Wolke, und dort eine Wolke; das ist
doch wenigstens etwas Abwechselung."
„No, grauer Himmeln ist mehr langueilig, als blau Einer."
Erschrocken prallte der Wirth zurück, denn er hatte doch
vcrmuthet, daß der Lord den grauen Himmel liebte, wenn er
den blauen haßte; aber unvorhergesehener Weise haßte der Lord
beide. Da sich nun der Wirth nicht sogleich auf eine dritte Farbe
des Himmels besinnen konnte, glaubte er am Besten zu thun,
wenn er dem Gespräche eine vollkommen andere Wendung gäbe.
„Ihre Gnaden reisen wahrscheinlich zum Vergnügen in
den Harz?" frag er den Engländer.
„No", war die von einem Gähnen begleitete Antwort.
„Ah, dachte mir es doch auf der Stelle, daß Sie wissen-
schastliche Zwecke zu verfolgen geruhen", lenkte der Wirth schnell
| ein.
„No“, teilte es wieder als Antwort.
„Das will sagen — ich meine damit, daß Sie' gewiß ein
Bad besuchen wollen; vielleicht Thalc oder Suderode?"
„No!" '
„Ach wie komme ich auch nur auf so Etwas", fiel der
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H' Handlungen, sowie von alle» Postämtern und = OL 1 » für den Band von 26 Nummern 6 fl. 54 fv. AA,,< -- •
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' oder 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.
Ein englischer Liebhaber.
(Fortsetzung.)
Dann glaubte der Wirth sehr richtig, wie eö doch seine
Pflicht erheische, seinen Gast zu unterhalten. Mit dem schönen
Wetter meinte er sein Gespräch am Besten einleiten zu können.
Also auch damals schon diesen Nothnagel der Unterhaltung,
das schöne oder das schlechte Wetter! So wird Mancher aus-
rufcn und mit vollem Rechte, denn wenn man annimmt, wie
viel vom schönen und schlechten Wetter alltäglich verbraucht wird,
um ein gezwungenes Gespräch anzuknüpfen, so muß man sich
wahrhaftig höchlich verwundern, daß es überhaupt noch einen
Vorrath von den beiden oft genannten Sorten des Wetters
gibt.
„Recht schönes Wetter heute", begann also der Wirth,
„köstliche Luft, herrlicher blauer Himmel, ein prachtvolles Reise-
wetter."
„No, gar kein Reisuetter", brummte der Lord.
„Sie lieben also den blauen Himmel mit der Sonne !
nicht?" fuhr der Wirth betroffen fort.
„No, der blauer Himmeln ist sehr langweilig."
„Da haben Ihre Gnaden freilich recht", bekräftigte mög-
lichst rasch der Wirth, „freilich ist der blaue Himmel eigentlich
recht langweilig, so gar keine Abwechselung. Da ist doch der
bedeckte, graue Himmel weit unterhaltender; da sieht man doch
hier eine Wolke, da eine Wolke, und dort eine Wolke; das ist
doch wenigstens etwas Abwechselung."
„No, grauer Himmeln ist mehr langueilig, als blau Einer."
Erschrocken prallte der Wirth zurück, denn er hatte doch
vcrmuthet, daß der Lord den grauen Himmel liebte, wenn er
den blauen haßte; aber unvorhergesehener Weise haßte der Lord
beide. Da sich nun der Wirth nicht sogleich auf eine dritte Farbe
des Himmels besinnen konnte, glaubte er am Besten zu thun,
wenn er dem Gespräche eine vollkommen andere Wendung gäbe.
„Ihre Gnaden reisen wahrscheinlich zum Vergnügen in
den Harz?" frag er den Engländer.
„No", war die von einem Gähnen begleitete Antwort.
„Ah, dachte mir es doch auf der Stelle, daß Sie wissen-
schastliche Zwecke zu verfolgen geruhen", lenkte der Wirth schnell
| ein.
„No“, teilte es wieder als Antwort.
„Das will sagen — ich meine damit, daß Sie' gewiß ein
Bad besuchen wollen; vielleicht Thalc oder Suderode?"
„No!" '
„Ach wie komme ich auch nur auf so Etwas", fiel der
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein englischer Liebhaber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)