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I

_0 Besicllungc» werden i» allen Brich- und Kunst *,ro _ _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Snl'scrlptionS- 2,^ vviii

Handlungen, sowie von allen Postämtern und Vvci4 fnr den Band von 26 Nnnnncrn 3 fl. 54 fv. - 1 • ■*■**••

Zcitn n g 0 c rped i t i 0 n c n angenommen. oder L Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nnmmcr» koste» 12 lr. oder a Sgr.

Der Wechselthaler.

i.

Die abendliche Gesellschaft im Thorstübchen war zu-
sammengesetzt, wie gewöhnlich, and dem Thorwart und seinen
Nachbarn. Erstcrcr hieß noch immer der Thorwart, obgleich
! er längst keines Thorcs mehr zu warten hatte; denn bereits
anno 1830 war dasselbe zu seinem großen Leidwesen im öffent-
lichen Aufstreich versteigert und abgebrochen worden. Doch war
j das Thorstübchen geblieben und wurde seinem Bewohner auf

Lebensdauer überlasse». In diescin Stübchen nun
war es gar heimlich, absonderlich a» den Winterabenden.
Die dicken Mauern, welche cs umgaben, die kleine
Thüre von starkem Eichenholzc, das einzige, noch dazu
vergitterte Doppelfenster, der große, alterthümliche
Kastenofen — all' dieses war geeignet, nicht nur einen
wünschenswcrthen Wärmegrad z» unterhalten, sondern
auch jenes behagliche Gefühl von Sicherheit zu erzeugen,
das die modernen, großen, meist leeren Zimmer mit
' ihren dünnen, wenn auch bemalten Wänden hervor-
zurnfcn nie im Stande sind. Das Gefühl der Be-
haglichkeit wurde noch im Thorstübchen vermehrt durch
das Rauschen des hart unter der Stadtmauer dahin -
! eilenden Flusses, und wenn gar, wie heute Abend,
j der Sturm durch die hohen Pappel» brauste, die das
! Brückenwchrd und das jenseitige Ufer zierten, so war
es wohl nirgend traulicher und heimlicher, als beim j
Thorwart, der denn auch, wie allabendlich, Ofenbank, !
Stühle und selbst die Tischecken mit guten Freunden
besetzt sah.

Was die Unterhaltung unserer Gesellschaft betrifft,
so läßt sich der Gegenstand derselben leicht errathen;
denn nachdem die meist kurze Tagcschronik nebst den
stehenden Bemerkungen über Wind und Wetter ab-
gemacht waren, was anders konnte die langen Winter-
abende verkürzen, als Erzählungen von den Gespenstern, Ko-
bolden und Heren, die außerhalb und innerhalb der Stadtmauer,
diesseits und jenseits des Fluffes in alter und theilweise auch
noch neuer Zeit ihr Unwesen getrieben hatten. Erzählungen,
bei denen einem ordentlich die Haut schauert, und nach welchen
keiner der erste sein will die enge Thortreppe herab. Ja hieh»r,
ins Thorstübchen, gehören die alten Geister und Unholde, seit

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Wechselthaler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Besuch
Schrecken <Motiv>
Stubengesellschaft
Stube
Lektüre <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 26.1857, Nr. 622, S. 169
 
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