Fliegende Blätter (29.1858 (Nr. 679-704))

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Eine tragische Geschichte.

Der Bäckermeister Mehlig sitzt eines Abends mit dem
Seifensieder Wachsmann wie gewöhnlich beim bayerischen Biere
! auf dem Rathskcllcr. Der Letztere von Beiden, der Andere
wenig zu unterhalten vermochte, dagegen aber um so lieber
selbst Etwas erzählen hörte und jede aufgctischte Neuigkeit
gleichsam mit Heißhunger verschlang, hatte schon zu seinem
Bedauern bemerkt, daß Meister Mehlig nicht bei der gewohn-
ten guten Laune war als sonst. Der Bäcker hatte außer:
„Guten Abend, Gevatter!" und später mit einem Seitenblick:

„S'iö doch Alles wohl zu Hause?" nur noch wenig Worte
erst mit ihm gewechselt, desto mehr aber seiner langen Pfeife
zugcsprochcn und dabei nicht vergessen von seinem Winkel auf
dem Stammgastsopha in bequemster Weise Besitz zu nehmen.
„Bist ja gar nicht recht auf Laune heile, Gevatter. Na, am
Biere kann's gewiß »ich liegen, denn das is wieder delikat
heite," redete endlich Wachsmann, dem bereits der Geduld-
faden gerissen war, seinen wohlbeleibten Freund Mehlig an.
„I nu sichste, 's is Dir ene eigenthümliche Geschichte," ließ sich

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