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XXIX. Od.

Der SSetter Eduard.

(Fortsetzung.)

Ich war viel zu scheu, war die beständige Bevormundung
viel zu gewohnt, daß mich nicht diese neue Unabhängigkeit
und Selbstständigkeit statt mit Freude, mit Furcht und Be-
sorgnis' erfüllt hätte. Die Ermahnungen meiner guten Muhme
hatten in mir, dem die ganze Welt noch völlig fremd war,
ein Bild von dem Leben und Treiben der Leute hervorgerufen,
daß ich nur mit Angst an all die Ereignisse dachte, welche
die kommenden Tage bringen würden. Räuber, begierig nach
meinem neuen Rocke und den paar Groschen, die ich in der
Tasche trug, lauerten, so meinte ich, hinter jedem Gebüsch,
in allen Wirthshäuscrn saßen schreckliche Menschen, die nur
darauf sannen, mich Unerfahrenen zu betrügen, mich betrunken

zu machen und mich dann auszuplündern, oder sonst irgend
Schelmenstreiche an mir auszuüben. — Und als ich nun in
das erste Nachtquartier kam, wie verriegelte ich meine Thür,
schob obendrein Tisch und Stühle vor dieselbe, untersuchte
dann die Zimmerdecke über dem Bett, ob nicht ein verborgener
Mechanismus dieselbe auf mich hcrabfallcn lassen könnte, um
den arglos Schlafenden zu erdrücken und zu ersticken, und legte
mich nach all diesen Vorsichtsmaßregel» doch noch beklommen
nieder) mich angelegentlichst dem Schutze Gottes empfehlend.

Nach und nach wurde ich indessen gewahr, daß die Leute
eigentlich überall ziemlich gerade so seien, wie ich sie zu Hause
gewohnt war. Kein Mensch kümmerte sich viel um mich, ein
jeder ging seinen Weg, und Niemand schien Verlangen nach
meinem kleinen Bündel zu haben, und wäre nicht die lange
Sorge gewesen, wie ich eö bei dem reichen Herrn Onkel finde»
würde, so hätte ich das Ende der Reise noch recht vergnügt
und sorglos zurücklcgen können. — Nach langem Wandern
war endlich das Städtchen, das Ziel meiner Reise, erreicht.
In einem Gebüsch vor der Stadt hatte ich Toilette gemacht;
die neuen Kleider auf dem Leibe und eine ungeheure Angst
und Beklommenheit in der Brust, zog ich in die, Stadt ein
und trat, gerade als die Post mit munteren Hornklängen durch
die Straßen rollte und vor dem Postgcbäude hielt, in die
Hausflur desselben, um mit ängstlich pochendem Herzen zu fra-
gen, ob man mir nicht sagen könne, wo der Kaufmann Satt-
ler wohne? Ein beschäftigter Packknccht sah mich grimmig an,
fuhr zornig mit dem Arme durch die Luft und, über den
Markt wcgzeigcnd, stieß er auf meine bebende Frage kurz her-
aus: „Da drüben ist ja 's Schild!" Mit einem schüchternen:
„Ich danke sehr!" wandte ich meine Blicke in der Richtung

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Vetter Eduard"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Besuch
Tochter <Motiv>
Cousin
Karikatur
Tante <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Vorstellung <Motiv>
Verneigung <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 29.1858, Nr. 690, S. 89
 
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