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' Destellungc» werden in allen Buch- und Kuttst-
Handlungen, sowie von allen P oll amt er» und
3c i t u n g Ser p edi li o n cn angenommen._
091.
Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptivnS- v viv .nj.
preis für den Band von 26 Nummern 3fi. 54 kr. AA,A*
odcrllRthlr.5Sgr. Einzelne Nnmmcrn kosten 42kr. odcr4Sgr.
Der Vetter Eduard.
(Schluß)
Eine Zeit lang genoß ich noch in vollen Zügen die
Lust und das Entzücken dieses schönsten ^,agcs meines Lebens,
bald aber überschlich mich eine angenehme Müdigkeit; ich ent-
kleidete mich, und nachdem ich den reichsten Segen Gottes ans
die theurc Familie erfleht, die mich so unaussprechlich liebevoll
ausgenommen, streckte ich mich bequem auf dem weichen Lager
aus. Der muntere Schall eines Posthorns drang in mein
Stübchen hinein, ich hörte das Rollen des Wagens, und
fühlte mich beim Gedanken an die Reisenden und Postbeamten, die
alle noch wach sein mußten, ungemein behaglich. — Ich war
bereits in jenem süßen Hinübcrdämmern, wo die Erinnerung
schwindet und unwillkürliche Traumbilder die Gedanken ver-
drängen, in jenen angenehmen Augenblicken des Einschlafens,
da wurde ich plötzlich durch heftiges Pochen an der Thüre
aufgeschrcckt. „Aufmachen! Betrüger! Aufmachen! Wer sind
Sie? Machen Sie aus, auf der Stelle!" Diese Worte, offen-
bar im höchsten Zorn ausgcstoßcn, begleiteten obligate Faust-
schläge an die Thüre. Dank meiner von der guten Muhme mir an-
gewöhntcn Ordnung fand ich, trotz der Dunkelheit, die mich
umgab, denn ich hatte das Licht ausgclöscht, ehe ich in'S Bett
stieg, meine Kleider auf der Stelle und öffnete, in wenig
Augenblicken flüchtig angezogen, die Thüre. Da stand mein
vorher so wohlgcwogcner Oheim im Schlafrock, ein Licht in
der einen, einen dicken Stock in der anderen Hand; neben ihm ein
fremder junger Mann in Rcisckleidcrn, dahinter die gnädige
Tante. Alle schienen aber im Zustande höchster Aufregung zu
sein, denn kaum, daß ich, bestürzt und vom Lichte geblendet
vor der nächtlichen Deputation erschien, fuhr der Oheim auf
mich los: „Wer sind Sie? Wie können Sie sich unterstehen,
unter fremdem Namen ins Haus einer unschuldigen Familie
sich cinzuschlcichcn?" Ich stand vollkommen verblüfft da und
starrte den so plötzlich Verwandelten mit weit aufgcrissencn Au-
gen an. — „Wer sind Sie?" schrie mich dieser von neuem an.
— „Ich/" stotterte ich endlich, „ich bin Eduard Erdmann !"
— „Eduard Erdmann? Warum haben Sie sich unter
fremdem Namen hier cingcschlichen?"
— „Ich eingeschlichen?" jammerte ich, „unter fremdem
Namen?"
— „Haben Sic nicht gethan, als seien Sie der Herr !
Doktor Metzig?" schrie der Onkel. Das ging über meine Be- -
griffe; ich verstummte. Desto lauter fuhr der Oheim fort: !
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' Destellungc» werden in allen Buch- und Kuttst-
Handlungen, sowie von allen P oll amt er» und
3c i t u n g Ser p edi li o n cn angenommen._
091.
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Der Vetter Eduard.
(Schluß)
Eine Zeit lang genoß ich noch in vollen Zügen die
Lust und das Entzücken dieses schönsten ^,agcs meines Lebens,
bald aber überschlich mich eine angenehme Müdigkeit; ich ent-
kleidete mich, und nachdem ich den reichsten Segen Gottes ans
die theurc Familie erfleht, die mich so unaussprechlich liebevoll
ausgenommen, streckte ich mich bequem auf dem weichen Lager
aus. Der muntere Schall eines Posthorns drang in mein
Stübchen hinein, ich hörte das Rollen des Wagens, und
fühlte mich beim Gedanken an die Reisenden und Postbeamten, die
alle noch wach sein mußten, ungemein behaglich. — Ich war
bereits in jenem süßen Hinübcrdämmern, wo die Erinnerung
schwindet und unwillkürliche Traumbilder die Gedanken ver-
drängen, in jenen angenehmen Augenblicken des Einschlafens,
da wurde ich plötzlich durch heftiges Pochen an der Thüre
aufgeschrcckt. „Aufmachen! Betrüger! Aufmachen! Wer sind
Sie? Machen Sie aus, auf der Stelle!" Diese Worte, offen-
bar im höchsten Zorn ausgcstoßcn, begleiteten obligate Faust-
schläge an die Thüre. Dank meiner von der guten Muhme mir an-
gewöhntcn Ordnung fand ich, trotz der Dunkelheit, die mich
umgab, denn ich hatte das Licht ausgclöscht, ehe ich in'S Bett
stieg, meine Kleider auf der Stelle und öffnete, in wenig
Augenblicken flüchtig angezogen, die Thüre. Da stand mein
vorher so wohlgcwogcner Oheim im Schlafrock, ein Licht in
der einen, einen dicken Stock in der anderen Hand; neben ihm ein
fremder junger Mann in Rcisckleidcrn, dahinter die gnädige
Tante. Alle schienen aber im Zustande höchster Aufregung zu
sein, denn kaum, daß ich, bestürzt und vom Lichte geblendet
vor der nächtlichen Deputation erschien, fuhr der Oheim auf
mich los: „Wer sind Sie? Wie können Sie sich unterstehen,
unter fremdem Namen ins Haus einer unschuldigen Familie
sich cinzuschlcichcn?" Ich stand vollkommen verblüfft da und
starrte den so plötzlich Verwandelten mit weit aufgcrissencn Au-
gen an. — „Wer sind Sie?" schrie mich dieser von neuem an.
— „Ich/" stotterte ich endlich, „ich bin Eduard Erdmann !"
— „Eduard Erdmann? Warum haben Sie sich unter
fremdem Namen hier cingcschlichen?"
— „Ich eingeschlichen?" jammerte ich, „unter fremdem
Namen?"
— „Haben Sic nicht gethan, als seien Sie der Herr !
Doktor Metzig?" schrie der Onkel. Das ging über meine Be- -
griffe; ich verstummte. Desto lauter fuhr der Oheim fort: !
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Vetter Eduard"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)