werden in allen Buch- und u n fl-
nen allen Pofläintern und
. , Bestellungen
' Handlungen, sowie
ZettungSerpeditionen angenommen.
-mrnrr Erscheinen wöchentlich ein Mal. SudscriptionS- VVIV
0 plkiö für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. ^
oder 2 Nthlr. 5 S gr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. odcr4Sgr.
Warum der Herr Hugo von Nosenduft sein schönes Gut verkaufen wollte.
Wcr'S nicht gewußt hatte, wahrhaftig, der hatte sich wun-
dern müssen! Licbclfingen, wie cs lag und stand, loszuschla-
gen, fast um jeden Preis! aber cS war doch so, man wußte
eS^ allgemein. Und wenn Du, günstiger Leser, ein wenig Ge-
duld hast, um nachstehende Zeilen zu überfliegen, wird es auch
Dir nicht verborgen bleiben.
Da geht irgendwo in unserm deutschen Vatcrlande, ein
Fluß seinen ruhigen Gang durch die Fluren. An seinem rech-
ten Ufer strecken sich Felder und Wiesen hin und ein langer
Streifen dunklen Forstes und Hofe und Dörfer und endlich
auch ein Städtchen, Zoblitz genannt. Es liegen
da zwei Güter neben einander, Liebelsingcn das
eine und Machau das andere. Das letztere klein,
von wenig Umfang, mit einem Stück ärmlichen
BirkcnanflugS, als einzigem Waldbestand, das
crstcre dagegen ausgedehnt mit weit hingestreckten
Feldern, und der dichte Wald mit seinen versteck-
ten Schlüftcn und Gründen, in denen Hasen und
Rehe in Unzahl Verlobung, Hochzeit und Wo-
chenbett abhalten konnten, gehörte zu Licbclfingen.
Die Straße von Machau nach Zoblitz führt durch
das Liebclfinger Gebiet, anfangs zwischen Feldern
und Wiesen hin, dann durch den dunklen Forst.
Das Herrnhaus liegt auf einer Anhöhe, und
man schaut über den immer rauschenden Wald
in das frische grüne Flußthal hinab. — Das
schöne Bcsitzthum war in den Händen des jungen
Herrn Hugo von Roscnduft. Das war ei» ganz
vorzüglicher Mann, jener Hugo! Neben anderen
geringen Tugenden hatte er die große, ein paar-
mal hunderttausend Gulden zu besitzen. Er trug,
da er eine kleine Weile Militär gewesen, ein
Bärtchen von gefälligem Schwünge, seine Röcke, Westen und
Unaussprechlichen waren Meisterwerke aus der Residenz, er
konnte reiten, äußerst elegant in einem Gig fahren, und sein
niedliches Gesichtchen wiegte sich auf einer stets neumodischen
Cravatte. Als Gesellschafter war er äußerst beliebt, den» wenn
er auch selbst nicht viel Neues und Unterhaltendes aufbrachte,
so war er doch ein Muster gefälliger Aufmerksamkeit. Niemand
belachte so treu und pünktlich jeden, auch den schüchternsten
Witz, Niemand widersprach so wenig, als Hugo. Wie die
Schnecke im Grase vor jedem Hälmchen die weichen Fühlhör-
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nen allen Pofläintern und
. , Bestellungen
' Handlungen, sowie
ZettungSerpeditionen angenommen.
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0 plkiö für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. ^
oder 2 Nthlr. 5 S gr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. odcr4Sgr.
Warum der Herr Hugo von Nosenduft sein schönes Gut verkaufen wollte.
Wcr'S nicht gewußt hatte, wahrhaftig, der hatte sich wun-
dern müssen! Licbclfingen, wie cs lag und stand, loszuschla-
gen, fast um jeden Preis! aber cS war doch so, man wußte
eS^ allgemein. Und wenn Du, günstiger Leser, ein wenig Ge-
duld hast, um nachstehende Zeilen zu überfliegen, wird es auch
Dir nicht verborgen bleiben.
Da geht irgendwo in unserm deutschen Vatcrlande, ein
Fluß seinen ruhigen Gang durch die Fluren. An seinem rech-
ten Ufer strecken sich Felder und Wiesen hin und ein langer
Streifen dunklen Forstes und Hofe und Dörfer und endlich
auch ein Städtchen, Zoblitz genannt. Es liegen
da zwei Güter neben einander, Liebelsingcn das
eine und Machau das andere. Das letztere klein,
von wenig Umfang, mit einem Stück ärmlichen
BirkcnanflugS, als einzigem Waldbestand, das
crstcre dagegen ausgedehnt mit weit hingestreckten
Feldern, und der dichte Wald mit seinen versteck-
ten Schlüftcn und Gründen, in denen Hasen und
Rehe in Unzahl Verlobung, Hochzeit und Wo-
chenbett abhalten konnten, gehörte zu Licbclfingen.
Die Straße von Machau nach Zoblitz führt durch
das Liebclfinger Gebiet, anfangs zwischen Feldern
und Wiesen hin, dann durch den dunklen Forst.
Das Herrnhaus liegt auf einer Anhöhe, und
man schaut über den immer rauschenden Wald
in das frische grüne Flußthal hinab. — Das
schöne Bcsitzthum war in den Händen des jungen
Herrn Hugo von Roscnduft. Das war ei» ganz
vorzüglicher Mann, jener Hugo! Neben anderen
geringen Tugenden hatte er die große, ein paar-
mal hunderttausend Gulden zu besitzen. Er trug,
da er eine kleine Weile Militär gewesen, ein
Bärtchen von gefälligem Schwünge, seine Röcke, Westen und
Unaussprechlichen waren Meisterwerke aus der Residenz, er
konnte reiten, äußerst elegant in einem Gig fahren, und sein
niedliches Gesichtchen wiegte sich auf einer stets neumodischen
Cravatte. Als Gesellschafter war er äußerst beliebt, den» wenn
er auch selbst nicht viel Neues und Unterhaltendes aufbrachte,
so war er doch ein Muster gefälliger Aufmerksamkeit. Niemand
belachte so treu und pünktlich jeden, auch den schüchternsten
Witz, Niemand widersprach so wenig, als Hugo. Wie die
Schnecke im Grase vor jedem Hälmchen die weichen Fühlhör-
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Warum der Herr Hugo von Rosenduft sein schönes Gut verkaufen wollte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)