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20. ffflj«! .ferne een allen P°st°mtern und

ZeitungSerpedilionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- vviv
Mssra- preis für den Band ve» 26 Nummern 3 fi. 54 kr. AAü •

-L” tF €T CU 0kCt q Ijthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern testen 12 kr. oder 4 Sgr.

Die Ehrentasse.

In der Erpedition des Kreisgerichtes zu F. war eines
Morgens im vorigen Jahre ein besonders reges Leben. Nicht
etwa, daß sich klagende und streitende Parteien drängten, nein,
die Beamten jener Expedition selbst waren sämmtlich in eine»
Kreis zusammen getreten und führten eine ziemlich lebhafte
Debatte.

Der abzuhandelnde Gegenstand war allerdings auch vom
höchsten Interesse, denn er betraf nichts Geringeres als daö
fünfundzwanzigjährige Dienstjubiläum des Herr»

| Gerichtsrathes Biedermann, des Chefs der Herren Kreis-
gerichtsbeamten. Im nächsten Monate erschien nämlich dieses hohe j
Fest, welches jene Unterbeamten nicht vorüber gehen lassen konnten, j
ohne dein allgemein verehrten Mann auch ihrerseits ein Zeichen
der Liebe und Anhänglichkeit zu geben. Ist nun auch solche
Liebe und Anhänglichkeit, bei Licht besehen, nicht halb so mach- |
tig, als sie in den Widmnngsgedichten und Ansprachen dem
Jubilar mit glänzenden Worten dargestellt wird, so darf sich
doch nicht leicht in derartigen Kreisen irgend einer der Betref- !
senden von den Beiträgen zu dem Festgeschenke ausschließen.

Zn jener Erpedition arbeiteten zwei Aetuarien und drei
Schreiber. Einer der ersteren hatte vor Allen die Sammlung
der Beiträge vorgenommen und hatten diese in runder Summe
neun Thaler ergeben; die beiden Aetuarien hatten nämlich zu-
sammen sechs Thaler und jeder der Schreiber einen Thaler
beigesteuert.

Diese Summe war nun allerdings vorhanden, allein
jetzt entstand die weit wichtigere Frage, welches Geschenk da- j
für wohl beschafft werden sollte. Die verschiedenen Vorschläge
bildeten den Gegenstand jener Morgenverhandlung, .doch konnte j
man lange zu keinem genügenden Entschlüße kommen. Es war
auch nicht leicht für den Herrn Gerichtsrath ein vollkommen
passendes Geschenk zu ermitteln, weil der gute Herr denjenigen
Leidenschaften völlig fremd war, die in ihren Bedürfnissen zu
entsprechenden Liebesgaben leicht Gelegenheit bieten. Der Herr
Gerichtsrath Biedermann schnupfte zum Beispiel gar nicht,
sonst hätte man ihm eine silberne Dose verehren können; eben
' so wenig rauchte er Tabak und benahm seinen Untergebenen
deshalb die Möglichkeit, ihm ein werthvolles Zigarren-Etui i
oder eine besonders schöne Meerschaumpfeife zu überreichen.

Unter solchen Umständen war die Verlegenheit jener fünf |
Herren keine geringe und steigerte sich mit jeder Minute, da !


Bildbeschreibung

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Titel/Objekt
"Die Ehrentasse"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schreiber
Nachdenklichkeit
Ehrung
Geschenk
Karikatur
Vorgesetzter
Büro <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Aktuar <Versicherung>

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Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 29.1858, Nr. 698, S. 153
 
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