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Handlungen, sowie von alle» Postämtern und W —- preis für den Band von 26 Nuinnicr» 3 fl. 54 kr.
Zei tungs crvedi tionen angenommen. od. 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern koste» 9 kr. od. 2'/? Sgr.
Briefe aus St. Petersburg vom Rentier Dionvfius Bitterle aus Munderkingen an der Donau
an seinen Vetter im Schwabenland.
G echrtester Herr Vetter!
Ich bin da, wirklich und wahrhaftig da in dein große
Petersburg, in der Zaarestadt.
Ja höretse, Herr Vetter! das ist halt ganz was anderes,
als meinethalb wegen meiner, unser Ehinge oder Mnndcr-
kinge, ja da ist Stnaggert, Frankfurt und Berlin — meinet-
halb wegcnmeincr, alles nichts dagegc, ich sag' Ihne nur,
g'rad gar nichts.
Ja geehrtester Herr Notzwenik (das ist russisch und
heißt Herr Vetter), das Petersburg ist halt a Stadt, da habe
d'Thürm' goldene Kupple und Häuser sind gar keine da, das
sind meinthalb wegenmeiner lauter Palläst', und Mensche lause
r'um — ich Hab' an unsere Maskerebäll' im Kreuz
denke müsse — das sind meinthalb wegemeincr wieder
gar keine Mensche, das sind Russe, Tartare, Türke, '
Chinese und Mohra.
Es ist Ihne, bester Herr Notzwenik, all bereits
bekannt, daß mein seeliger Herr Vetter, der verstorbene
Brannteweinspächter I e f r a i m P a n t e l e w i t s ch
Bätterloff, was ans deutsch Bitterle heißt, und
der ein Bruder von meim sccligc Aehne g'wescn i>t,
meinethalb wegenmeiner sein Glück im Rnsseland
g'macht und mir 50,000 Silber-Rubel hinterlasse
hat; desscntwcge und weil nns're Kronprinzessin eine
Schwester vom Kaiser von Rußland ist, — auch a
mal in Mundcrkinge Kosacke einquarticrt g'wese sind,
von dene mich einer aus seiner Schnapsbntcll trinke
lasse hat, was vom c Russe ein ganz b'sondcrs Frcnnd-
schaftsstück war, so Hab' ich immer eine große An-
hänglichkeit an Rußland g'habt, und mein Töchterle
„Olga" taufen lassen. Sie Habel sc ja aus der
Tauf' gehobe.
Wenn man nun so ein Erb' zu hole hat, kann man
eine so große Reis' schon riskire, und weil das meinthalb
wegemeincr nicht alle Lag vorkommt, Hab' ich meine Frau
und meine drei Kinderle mitgenomme, daß sic ihr stcbclang an
Rußland gedenke.
Sage kann ich Ihne, wir sind mit dene Russe meinthalb
wegemeincr noch recht im dicke Jrrthnm, d'rum will ich Ihne
von selbige alles klar und deutlich verzähle und Ihne,
meinthalb wegemeincr, noch leibhaftige Russe hinmala. Es
kommt mir z'gnt, daß ich, so zu sage, ein natürlicher Künstler
bin, und ist Ihne bekannt, daß ich als kleiner Bub' beim !
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Handlungen, sowie von alle» Postämtern und W —- preis für den Band von 26 Nuinnicr» 3 fl. 54 kr.
Zei tungs crvedi tionen angenommen. od. 2 Nthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern koste» 9 kr. od. 2'/? Sgr.
Briefe aus St. Petersburg vom Rentier Dionvfius Bitterle aus Munderkingen an der Donau
an seinen Vetter im Schwabenland.
G echrtester Herr Vetter!
Ich bin da, wirklich und wahrhaftig da in dein große
Petersburg, in der Zaarestadt.
Ja höretse, Herr Vetter! das ist halt ganz was anderes,
als meinethalb wegen meiner, unser Ehinge oder Mnndcr-
kinge, ja da ist Stnaggert, Frankfurt und Berlin — meinet-
halb wegcnmeincr, alles nichts dagegc, ich sag' Ihne nur,
g'rad gar nichts.
Ja geehrtester Herr Notzwenik (das ist russisch und
heißt Herr Vetter), das Petersburg ist halt a Stadt, da habe
d'Thürm' goldene Kupple und Häuser sind gar keine da, das
sind meinthalb wegenmeiner lauter Palläst', und Mensche lause
r'um — ich Hab' an unsere Maskerebäll' im Kreuz
denke müsse — das sind meinthalb wegemeincr wieder
gar keine Mensche, das sind Russe, Tartare, Türke, '
Chinese und Mohra.
Es ist Ihne, bester Herr Notzwenik, all bereits
bekannt, daß mein seeliger Herr Vetter, der verstorbene
Brannteweinspächter I e f r a i m P a n t e l e w i t s ch
Bätterloff, was ans deutsch Bitterle heißt, und
der ein Bruder von meim sccligc Aehne g'wescn i>t,
meinethalb wegenmeiner sein Glück im Rnsseland
g'macht und mir 50,000 Silber-Rubel hinterlasse
hat; desscntwcge und weil nns're Kronprinzessin eine
Schwester vom Kaiser von Rußland ist, — auch a
mal in Mundcrkinge Kosacke einquarticrt g'wese sind,
von dene mich einer aus seiner Schnapsbntcll trinke
lasse hat, was vom c Russe ein ganz b'sondcrs Frcnnd-
schaftsstück war, so Hab' ich immer eine große An-
hänglichkeit an Rußland g'habt, und mein Töchterle
„Olga" taufen lassen. Sie Habel sc ja aus der
Tauf' gehobe.
Wenn man nun so ein Erb' zu hole hat, kann man
eine so große Reis' schon riskire, und weil das meinthalb
wegemeincr nicht alle Lag vorkommt, Hab' ich meine Frau
und meine drei Kinderle mitgenomme, daß sic ihr stcbclang an
Rußland gedenke.
Sage kann ich Ihne, wir sind mit dene Russe meinthalb
wegemeincr noch recht im dicke Jrrthnm, d'rum will ich Ihne
von selbige alles klar und deutlich verzähle und Ihne,
meinthalb wegemeincr, noch leibhaftige Russe hinmala. Es
kommt mir z'gnt, daß ich, so zu sage, ein natürlicher Künstler
bin, und ist Ihne bekannt, daß ich als kleiner Bub' beim !
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Briefe aus St. Petersburg vom Rentier Dionysius Bitterle aus Munderkingen an der Donau an seinen Vetter im Schwabenland"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)