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9 | Bestellungen werden in allen Buck- und Kunst- ^ Erscheinen wöchentlich cinMal. Subscriplioiis-- v v v \ jin.

“ ' Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ , preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. AAA'»t?au.

Zcitun g s c r p c d i t i o n e n angenoninwn._od. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od. 2'/r Sgr.

Donatus mit dem Geier.

(Fortsetzung.)

Der Wald von Lärchen und Weißtannen, welcher in der
Ausdehnung einer Stunde Länge und einer halben Stunde
Tiefe den grünen Plan umgab und gen Norden, wie schon
gesagt worden, an eine hohe Wand grenzte, stand auf einer
Art von Riesensöller über steilen Felsen, die in tiefen Schluchten
fußten. Die wilden Gebirge, welche die Gegenböschung bildeten,
erreichten nicht die halbe Höhe sothanen Söllers. Allerdings
mußte irgend ein Ausweg hiuabführen, denn Medardus war
wohl nicht des Fliegens kundig gewesen; aber was half cs
dem armen Donat, davon überzeugt zu sein, wenn er den
Durchschlupf nicht entdeckte?

Vor der Hand mußte er sich entschließen, den Morgen
abzuwarten, bevor er seine Nachforschungen fortsetzte. Ferner
konnte er nicht umhin, zur Einsiedelei zurückzngcheu. Ostertag
konnte ja in der Zwischenzeit von der Höhle herunter gekommen
sein. Vor Allem verspürte Donatus bitteren Hunger, so daß
die Sehnsucht nach, den Schätzen des Rauchfanges bei weitem
die Scheu vor dem Leichname auf dem Schrägen überwog.

„Mein Vater war ja auch todt, als ich ihn zum letzten-
male sah", sprach der Kleine in seinen Gedanken, und sofort
wurde sein ; Sinn ganz wohlgemuth.

Als er zur Hütte kam, rief er mehrmals so laut als
möglich den Namen seines Neffen. Niemand gab Antwort als
ein dumpfer Widerhall ans. dem Walde und von den Felsen.
Donatus empfahl sich seinem Schutzengel und trat ein. Er
entsann sich, unfern vom Lager des Einsiedlers eine Art Sims
bemerkt zu haben, und auf diesem ein Bündel Lichtspähne nebst
„geelem Faden;" muthmaßlich waren Stahl, Stein und Zun-
der auch nicht fern.

Richtig gerathen, nur zu wenig. Nachdem er nämlich den
Spahn angezündet, entdeckte Donatus eine Ampel, die von
einer Querstange in drei Ketten nicderhing. Er setzte den Docht

in Flammen. Das Gefäß war mit Wachs gefüllt. Die Am-
pel schien aus einem Gotteshanse zu stammen. Sie war kunst-
reich aus Silber gearbeitet. Die langen starken Ketten bestan-
den aus demselben edlen Metall.

„Medardus hat fleißige Raben gehabt", sagte Donatus.

Er deckte das Antlitz des Todten mit einem Felle zu,
das über die Füße gebreitet war, und begann die Umgebung
genauer zu mustern. Worauf sein Blick zuerst fiel, war ein
großer Brodkorb, nicht hoch gehängt, und bis znm Rande
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Donatus mit dem Geier"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fell
Gesicht <Motiv>
Truhe
Einsiedelei <Motiv>
Suche
Zuhause
Toter <Motiv>
Gefäß
Jäger <Motiv>
Hütte <Motiv>
Karikatur
Einsiedler <Motiv>
Kruzifix <Motiv>
Innenraum <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Heimweg

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 855, S. 161
 
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