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Herrn Jeremias Hauskreuzmeiers poetische 83
Ergüsse bei Gelegenheit seines
Landaufenthaltes.

1.

O wie schön das traute Häuschen
Und der Brunnen gleich davor,

Demanthelles Wasser spendend
Aus dem grünbemoosten Rohr;

Weiß nicht — wenn ich schau' auf's Brünnlein,
Daß ich immer denken muß:

An der guten Schwiegermutter
Unversiegbar'« Redefluß.

Wenn weihevoll am Abend
Ich die Natur behorch' —

Da zirpen die Cicaden,

Es klappert am Dache der Storch;
Der Storch, der die lieben Kindlein
So fleißig in's Hans mir trug!
Halt's Maul, du dummer Vogel,

Jetzt Hab' ich schon übergenug.

gnädig ausgefallen, zugleich hoffend, nie im Leben von aller-
höchster Hand größere und längere zu empfangen.

Ob sich ihr Hoffen in der Folge ihrer Hof-Laufbahn
bewahrheitet? — Wer kann es sagen? —

Fritz aber heirathete sein Clärchen und am Hochzeits-
tage kam das versprochene und so heißersehntc Allerhöchste
Dccrct an, welches dem jungen Ehemann seine hübsche Be-
stallung schwarz auf weiß, und mit der Unterschrift des
Landesherrn, sicherte, zugleich den alten Hans Caspar aber
zum Schwiegervater eines wirklichen, wahren und ächten
Hofgärtners machte. Das Pärchen war glücklich und blieb
cs hoffentlich auch. Was endlich ans ihm geworden, ob es
in seiner Hof-Carricre avancirte oder in bescheidener Stille
lebte und dann starb, vermag ich nicht anzugebcn. Die
Schillcr'schcu Nasen aber in den Antlitzen der verschiedenen
hohen Herrschaften leben und bestehen heute noch und wenn
etwa eine vom Zahn der Zeit benagt, herabfällt, wird sie
wahrscheinlich allsogleich durch eine neue ersetzt, ob nach
Schillcr'schem Modell oder nach der Nase eines andern Sterb-
lichen: wer kann es sagen?! — Glücklich dürfen die steinernen
Potentaten sich doch immerhin schätzen, wenn sie von keinem
schlcchtern Subjekte Nasen bekommen als unser Schiller war!

Crassu«.

Der Geisbock im Wirthschaftsstalle,
Der Kerl stinkt ganz honett;

Doch kann man sich verlassen
Auf ihn, als Wetterprophet;

Denn stinkt er bei Sonnenscheine —
Kann leicht ein Gewitter entsteh'»,
Und thut er's, wenn eö regnet —
Wird'S gewöhnlich wieder schön.

11
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schiller's Nase" "Herrn Jeremias Hauskreuzmeiers poetische Ergüsse bei Gelegenheit seines Landaufenthaltes"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stall
Rat
Tochter <Motiv>
Schlosspark
Nische
Braut
Zylinder <Kopfbedeckung>
Ziegenbock
Glocke <Motiv>
Nase <Motiv>
Büste
Gärtner
Fürst <Motiv>
Übergabe
Ergänzung
Bildnisplastik
Karikatur
Vorstand
Invalide
Mauer <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Modell <Kunst, Motiv>
Satirische Zeitschrift
Schiller, Friedrich
Thema/Bildinhalt (normiert)
Verbeugung <Motiv>
Zweispitz <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 38.1863, Nr. 923, S. 83
 
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