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XXXIX.Bd.

Zeitnngserpeditionen angenommen.

von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.'
od. 2 Rthlr. 5Sgr. Einzelne Nummernkosten9kr.od.2'/s Sgr.

Die Armspange Karl's des Großen.

„Na, komme Er nur mit," brummte der Schließer
während er einen Schlüsselbund aus seinem Leibgurt nahm,
„wir werden Ihm ein hübsches Quartier geben. Wenn Er
Liebhaber einer schönen Aussicht ist, kann Er in Seiner Zelle
herrliche Studien machen; — na, so komme Er doch, Er
geht ja, als ob Ihm ein Fünfzigpfündcr an der Ferse
hinge!"

Auch jetzt noch beharrtc Camphausen bei seinem Schwei-
gen, er hielt es seiner unwürdig, sich mit diesem Menschen
in einen Wortstreit einzulassen, der doch zu nichts führen

(Fortsetzung.)

konnte, und folgte schweigend dem seine trivialen Witze rei-
ßenden Schließer, der ihn durch dumpfe, spärlich beleuchtete
Gänge in eine niedrige, dunkle Zelle führte. „Dort ist Sein
Ruhebett," versetzte er, die Laterne in die Höhe haltend, so
daß durch die trübe Scheibe derselben ein matter Lichtstrahl
auf die Strohschütte fiel, „gehe Er sein vorsichtig mit den
Federn um, sie werden nicht oft gewechselt. Morgen früh
werde ich Ihm bringen, was Er bedarf, um Sein Leben zu
fristen. Für heute wird Er wohl abgespeist haben; — wünsche
wohl zu ruhen."

Als der Schließer sich entfernt hatte und der alte
Mann jetzt allein in der dumpfen, finstern Zelle stand, über-
siel diesen die Furcht; wie ein Rasender stürzte er sich auf
die eisenbcschlagene Thüre und machte den freilich nutzlosen
Versuch, durch Pochen und Lärmen den Schließer zurückzu-
rufen, um ein andres Nachtquartier oder doch ein Licht von
diesem zu erbitten. Niemand hörte ihn, sein Schreien und
Rufen verhallte innerhalb der dicken Mauern, und ermüdet
stand der Antiquar endlich von seinem vergeblichen Beginnen
ab. So sehr er auch gegen den Schlaf ankämpfte, machte
die Natur doch endlich ihre Rechte geltend, und erst das Ge-
räusch, welches das Oeffnen der Zelle am anderen Morgen
verursachte, weckte den alten Mann aus seinem tiefen Schlummer.

„Werde ich jetzt endlich hören, weshalb man mich wider-
rechtlich hier eingesperrt hat?" fuhr er auf, als er den
Schließer und den Polizcibeamten vor sich stehen sah.

„Sieh, sieh, pfeift der auch aus dem Loche?" versetzte der
Schließer gelassen. „Widerrechtlich! — Als ob jemals hier
Jemand widerrechtlich eine Wohnung bezöge! Na, warte Er
man wird Ihm schon begreiflich machen —"

„Ich habe mit diesem gemeinen Menschen nichts zu

nur,


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Armspange Karl's des Großen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Sitzen
Rechtswidrigkeit
Leuchte
Haft
Wächter <Motiv>
Gefängnis <Motiv>
Schlüssel <Motiv>
Missverständnis
Haftraum
Karikatur
Fehlentscheidung
Antiquar <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 957, S. 145
 
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