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Thürmcrs Töchterlein.

sFortsetzung.)

3.

Ilm die zehnte Stunde derselben Nacht stand Einer gar
sehnsüchtig ani Gitterfenster, gerade wo das Rathhaus in die
Burggasse einlenkt und sah hinaus.

Der war kein Anderer, als der Kreuzer Heinrich. Wohl
hatte auch er Wort gehalten. Der Elsbeth zum Trotz war er

zu Zechen und Würfelspiel gegangen, wilder Streit hatte sich i
entsponnen, und so wenig Herr war er seiner losen innige ge- >
blieben, daß er auf Gott und alle Welt loszog, am.mindesten
aber die Rathshcrren verschonte. Zuletzt war ihm nichts mehr ;

1 recht zu München und im ganzen Land, und als er nichts mehr !
Anderes fand, gab er gar dem Schwedcnkönig seinen Beifall,
dabei laut höhnend, wie der den Herren schon das rechte Lichtlein .
aufstecken werde, wenn sie sich nicht besser zusammennähmen. ;
Dieser äußerst böswillig scheinende Sermon brachte ihm alsbald
sehr schlechte Früchte, so daß er sich mit einemmal an dem Orte
befand, der oben bezeichnet wurde. Die neue Heimath gefiel ihni !
gar wenig, und da er wohl einsah, der wohlweise Rath halte ihn j
für einen sehr wilden Kopf, wo nicht gar einen Verräther, so sab
er im Geiste schon die ellenlangen Protokolle, und was noch weil
schlimmer, die Daumschrauben und andere noch kräftigere Instru-
menta, die einem schon eineLüge entlocken möchten dazumal, wür
die Seel' auch so rein gewesen wie Schnee und weiße Blüh'.

„Heinrich, Heinrich," sagte er vor sich hin, „ja wenn du
nur da draußen wärst! Erst ist dir die ganze Welt zu eng
gewesen, und jetzt hast keine Ansprach', als die vier nackten
Wänd'! Ei, ei, ei, aber das ist eine böse Geschicht'! Was
wird die Elsbeth sagen, wenn sie hört, wie mich die gestrengen
Herren so liebgewonnen haben, daß sie mich gar nimmer fort-
lassen wollen! O weh, jetzt hat sie wieder recht und ich bin
zu Schanden geworden mit meinem Trotz!"

An der Thüre rasselte es und herein trat Herr Petrus
Pannacker, der Schließer. Er hatte schon ein Stück Brod
gebracht; jetzt bracht' er wieder etwas und zwar einen Krug
voll von demjenigen Wein, den Heinrich gar so ungerne auf
die Zunge brachte. Er ließ die Thüre ein wenig geöffnet,
wollte den Krug hinstellen und wieder seiner Wege gehen.
Heinrich lüsterte der offene Pfad heftig an.

2
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Thürmers Töchterlein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stadt <Motiv>
Vollmond
Platz <Motiv>
Nacht <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 4.1846, Nr. 74, S. 9
 
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