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g-i Bestellungen werden in allen Buch- und Ä»]tit= ^ ^ Erschcmen wdchenliich ein Mal. Ludscriplions-

' bandlnngen, sowie von allen Postämrern und *°‘ # preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. '

Zcilnngserveditionen angenommen.

od. 2 Rtblr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten S kr. od. 2,/2fc('\r.

Die Macht der Einbildungskraft.

(Fortschnng.)

Wasser auf seine Mühle war, so würde er dennoch aller
Schwermuth ledig geworden sein, einzig und allein, weil er
las; ging ihm doch nichts darüber, nichts über Lesen, Stu-
diren, Forschen. Nun aber ward er durch seine Bücher noch
überzeugt, daß er den Antrag der Stadträthe mit Ehren
und mit Hoffnung auf Erfolg auuehmen dürfe. Und dabei
dachte er wieder an den Ruhm und Glanz, welchen er der
Wissenschaft und seiner eigenen Person verschaffen werde, an
die Guadenkctte, an die Bewunderung Serenissimi, und ehe
cs Abend wurde, war Doktor Peregrinus Mauslein in seinem
Gemüthe so gestärkt, so heiter, ja so lustig, daß er vor
Freude getanzt haben würde, wenn er je zu so eitlem, nichts-
nutzigem Thun ein Bein gerührt hätte.

Als der Abend völlig hereingebrochen war, kam die
Hausmagd, brachte die Suppe und fragte im Namen der
Hausfrau, wie er sich befinde. „Ganz gut!" antwortete er,
und alö die Hausmagd wieder kam, um die leere Suppcn-
schale abzuholen, verlangte er, daß sie ihm noch ein Stückchen
gebratenes Fleisch nebst Brod bringe, und alö sie kam, um j
das bei diesem zweiten Gericht gebrauchte Eßgeräthe abzuholen,
mußte sie ihm noch Kartoffeln, und dann Kuchen und zuletzt
Käse, Brod und eine Flasche Bier bringen. Das Fasten zu
Mittag und die freudige Aufregung des Nachmittags hatten
in ihm einen ganz außerordentlichen Appetit erweckt, und
kaum vermochte er seinen Hunger zu stillen. Aber endlich
fühlte er doch, daß er schon genug habe, und der letzte Bissen
Käse drückte ihn schon im Magen. Allein die Lampe brannte
so hell, und bei den gelehrten Büchern, die alle für seinen
Fall geschrieben zu sein schienen, und in welchen er auch
nach dem Nachtmahlc las, ertrug er sein Magendrücken, i
lächelte er über den Aerger, den er gestern im Collegium !

Er las ein Pergament nach dem andern, ein Buck nach
dem andern, und obwohl er schon Alles wußte, was darinnen
stand, so that cs ihm dennoch wohl, sein Gcmüth durch das
heilige Schwarz auf Weiß, sei es gedruckt, oder gar von
alten Meistern geschrieben, zu stärken und zu erheben. Und
das gelang ihm auch vollständig. Er ward von Stunde zu
Stunde überzeugter, so daß er zuletzt in seinem Fall gar
nichts Widerwärtiges fand. Hätte sich in seinen Büchern
auch nichts gefunden, was er brauchte, was so zu sagen

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Macht der Einbildungskraft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ordentlicher Professor
Bett <Motiv>
Kummer
Aufwachen <Motiv>
Geste <Motiv>
Ehefrau <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Traum
Schlafzimmer <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Schlafmütze <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 985, S. 161
 
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